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Andreas Daebeler
Winterhude

Mieter wehren sich gegen Wohnungsspekulation

Andreas Daebeler
Andreas Daebeler

Die denkmalgeschützte Jarrestadt in Winterhude war einst Inbegriff des klassischen Arbeiterviertels mit günstigen Wohnungen. Jetzt gibt es Berichte über Leerstand.

Jede Menge roter Klinker, alles gleicht sich. Bis hin zur Anordnung der sogenannten Sprossenfenster. Den Baustil, der in Teilen von Winterhude und Barmbek dominiert, mögen nicht alle. Dass diese funktionale Architektur ein Erbe Hamburgs ist, ist hingegen unbestritten. Doch jetzt gibt es Stress im Quartier: Ein Mieterverein prangert Wohnraumspekulation in der Jarrestadt an, schlägt Alarm und fordert die Politik zum Handeln auf.

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Leerstand und Spekulation: Anwohner schlagen Alarm

Abreißen, neu bauen und das Gesicht eines Stadtteils verändern – in der Jarrestadt ist das dank des Denkmalschutzes nicht so einfach. Allerdings berichtet der Verein "Mieter helfen Mietern" nun davon, dass ein Investor derzeit ganze Häuserzeilen leer stehen lasse. Es dränge sich der Verdacht auf, dass mit den betreffenden Häusern spekuliert werde, um diese später in Eigentumswohnungen umzuwandeln. Berichtet wird auch von Gewerbetreibenden, denen für ihre Geschäfte keine Verlängerung ihrer Mietverträge angeboten wird.

Soziale Erhaltenssatzung soll Spekulanten stoppen

"Es ist unter sozialen und rechtlichen Aspekten unerträglich, dass bis dato gut funktionierende Miethäuser aus spekulativen Gründen entmietet werden und die Wohnungen danach ewig leer stehen, nur um sie möglichst teuer zu vermieten", so Marc Meyer von "Mieter helfen Mietern". Der Verein fordert, dass schnellstmöglich eine soziale Erhaltungssatzung für das Quartier erlassen wird. "Nur durch eine solche Verordnung besteht die Möglichkeit, Luxussanierungen und Umwandlungen in Eigentumswohnungen zu vereiteln." Der Bezirk Hamburg-Nord prüft laut NDR die Vorwürfe des Mietervereins.

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Die Jarrestadt: Ein beliebtes Wohnviertel

Die Jarrestadt, die einst als hässliches Entlein unter Hamburgs Wohnvierteln galt, ist mit ihrem Kulturzentrum Kampnagel, den Alsterkanälen, viel Gastronomie und guter sozialer Infrastruktur längst zu einem beliebten Viertel geworden. Das Quartier entstand Ende der 1920er-Jahre in Regie des Architekten Karl Schneider und unter Aufsicht des legendären Hamburger Oberbaudirektors Fritz Schumacher. Er ist auch verantwortlich für Winterhudes Backsteinviertel.

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