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Finkenwerder

Wer ist eigentlich...? 6 Namensgeber für Straßen in Finkenwerder

David Kim
David Kim

Rauf auf die Fähre oder ab in den Bus. In Finkenwerder findet ihr jede Menge Straßennamen mit lokalen Berühmtheiten. Hier lest ihr die Geschichten dazu.

Gorch Fock Park: Der Dichter der Seefahrt

Johann Wilhelm Kinau, besser bekannt als Gorch Fock, war ein deutscher Dichter und Schriftsteller zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In Finkenwerder geboren, spielen auch die meisten seiner Geschichten dort. Sein Hauptwerk, der Roman "Seefahrt ist Not!", gehörte lange zur Schulliteratur. Dem Dichter selbst ist ein Park gewidmet, der Gorch Fock Park. Daran anschließend finden sich dann Figuren aus seinen Werken. Dazu gehört der Hans Hinnik-Weg oder Cilli-Cohrs-Weg. Ein kleines Stück weiter befindet sich dann der Hein-Saß-Weg, ebenfalls eine Figur Gorch Focks. Das deutsche Schulschiff der Marine wurde direkt nach ihm benannt.

Rudolf-Kinau-Allee: Meister des Plattdeutsch

In der Familie Kinau war Gorch Fock nicht der einzige Literat. Auch seine beiden Brüder, Rudolf und Jakob Kinau, schrieben. Vor allem Rudolf Kinau ist noch manchen Hamburgern ein Begriff. Mit seinen plattdeutschen Geschichten war er regelmäßig beim NDR zu hören. Übrigens sind rechts und links der Rudolf-Kinau-Allee weiteren Straßen zu finden, die ebenfalls auf Motiven aus seinen Geschichten beruhen, zum Beispiel der Rundtörn und der Fallreep.

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Carsten-Fock-Weg: Vom Fischer zum Bürgermeister

Mit viel Bedacht hatte Gorch Fock damals sein Pseudonym als Dichter und Schriftsteller gewählt. Zum einen ist Gorch die Finkenwerder Version von Georg. Zum anderen galt Fock bereits als sehr renommiert in der Region. Ursprünglich ist es der Name einer alteingesessenen Bauern- und Fischerfamilie. Ein ortsbekannter Vertreter der Familie war Carsten Fock, der lange Zeit ehrenamtlich Gemeindevorsteher war und bis 1938 in Finkenwerder als Bürgermeister arbeitete.

Von-Cölln-Weg: Gründer der ältesten Werft Hamburgs

Eine weiterer bekannter Finkenwerder Name ist die Familie von Cölln. Ihr gewidmet ist der Von-Cölln-Weg. Bereits 1767 wurde durch Hinrich von Cölln eine Werft gegründet, die heute noch im Besitz der Familie ist und damit zu einer der ältesten Werften Hamburgs zählt. Bis 1974 wurden hier noch Schiffe gebaut. Heute führt die Werft dagegen nur noch Reparaturen aus.

Wriedestraße: Von Fischern und Bootsbauern

Ganz in der Nähe findet sich die Wriedestrasse. Die Familie betrieb ebenfalls eine eigene Werft, was außerordentlich sinnvoll war, denn in dem Teil Finkenwerders lebten vor allem Fischer. So mancher Straßenname erinnert heute noch daran: So waren die Familien Fock, Benitt, Butendeich, Külpers, Mewers und Schloo auf dem Wasser zuhause. Auch ihnen sind entsprechende Straßen in Finkenwerder gewidmet. Die Wriede-Werft baute für sie überwiegend Holzboote: Segler, Kutter und Ewer. Seit der großen Flut 1962 ist der Betrieb allerdings eingestellt.

Bodemannweg: Ein Pastor als Schriftsteller

Friedrich Wilhelm Bodemann war zwar weder in Finkenwerder geboren, noch war er Bauer, Fischer oder Werftarbeiter. Er war Pastor in der St. Nikolaikirche. Und als solcher hat er sich sehr um Finkenwerder verdient gemacht. Nicht nur, dass er vor 150 Jahren dafür sorgte, dass die erste Volksbibliothek gegründet wurde. Er schrieb als Heimatschriftsteller auch selbst. Sein Hauptwerk über die "Denkwürdigkeiten der Elbinsel Finkenwerder" ist heute noch erhältlich.

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