Direkt zum Inhalt
S Bahn Hamburg
Unsplash / Philippe Oursel
Hamburg

Fünf Tage Bahnstreik: So ist der ÖPNV in Hamburg betroffen

Meike Neddermeyer
Meike Neddermeyer

Einmal mehr müssen wir uns in Hamburg auf Ausfälle und Verspätungen bei der S-Bahn einstellen. Der Grund: Vom 2. September 2021 an herrscht erneut bundesweiter Lokführerstreik.

Bei diesem Wort – also Lokführerstreik – schrillen bei vielen Hamburgern wohl sämtliche Alarmglocken. Denn wenn die einen die Arbeit niederlegen, um Druck für bessere Bezahlung zu machen, bedeutet das für die anderen auf dem Weg zur eigenen Arbeit erheblichen Mehraufwand. Erst am 11. und am 23. August 2021 hatte die GDL zu je 48 Stunden Warnstreik im Personenverkehr aufgerufen. Da die kurzzeitigen Warnstreiks nicht die gewünschte Wirkung erzielten, wird nun ab dem 2. September eine Schippe draufgelegt. Der Streik beginnt um 2 Uhr morgens und wird genau fünf Tage andauern; bis um 2 Uhr am Dienstag der Folgewoche, also bis zum 7. September. Ab Mittwoch, 1. September wird bereits der Güterverkehr bestreikt. "Das ist eine der längsten Arbeitskampfmaßnahmen, die wir durchführen, und zwar absichtlich", so GDL-Chef Weselsky in der Tagesschau.

Komplettausfälle und starke Verzögerungen über Tage

Im Fernverkehr fallen deshalb etwa drei Viertel der Züge aus. Auch im Regional- und Nahverkehr sind die Auswirkungen spürbar: In Hamburg sollen S1, S21 und S3 weiterhin verkehren – allerdings nur alle 20 Minuten. S11, S2 und S31 hingegen entfallen vollständig. Insgesamt bedeutet das einen Ausfall von über zwei Drittel der S-Bahnen.

Die Strecke Hamburg-Lübeck wird einmal pro Stunde bedient, von Hamburg nach Sylt und Kiel gehts nur alle zwei Stunden und nach Cuxhaven am 2. und 3. September im Ein- bis Zweistundentakt. Da der bundesweite Streik über fünf Tage bis in den Dienstagmorgen angesetzt ist, rechnet die db damit, dass der Normalverkehr im Hamburger ÖPNV erst zum Mittag wieder hergestellt ist.

Wie ihr trotzdem ans Ziel kommt? Prüft vor Fahrtantritt am besten noch einmal, ob eure S-Bahn fährt oder weicht auf U-Bahn, Busse und AKN aus. Diese sind nämlich nicht vom Streik betroffen. Auch der metronom kann eine Alternative darstellen – allerdings kommt es auch hier zu Zugausfällen ab Hauptbahnhof. Nicht betroffen ist weiterhin der Sylt-Shuttle.

Hintergrund des Streiks sind die Tarifverhandlungen zwischen db und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL). Zur Forderung stehen neben besseren Arbeitsbedingungen im Allgemeinen eine Corona-Prämie von 600 Euro sowie eine Erhöhung der Gehälter um 3,2 Prozent. Die Bahn ist zu einer Lohnerhöhung bereit, allerdings nicht zum geforderten Zeitpunkt.

Bahn zeigt sich kulant: Tickets behalten Gültigkeit

Über den Ersatzfahrplan der db erfahrt ihr, welche (Fern-)Züge verkehren. Die Bahn rät jedoch, nicht zwingend notwendige Zugreisen vom 3. bis zum 7. September 2021 zu verschieben, da man die Einhaltung nicht garantieren und es weiterhin zu starken Verspätungen kommen könne. Deshalb gelten Sonderkulanzregelungen: Im entsprechenden Zeitraum gebuchte Fahrttickets im (internationalen) Fernverkehr behalten ihre Gültigkeit und dürfen flexibel bis einschließlich 17. September 2021 genutzt oder alternativ kostenfrei storniert werden.

Auch das noch: A7 voll gesperrt

Solltet ihr aufs Auto umsteigen wollen, ist das am Wochenende nicht unbedingt die beste Idee – die A7 ist nämlich von Freitag bis Montag voll gesperrt. kiekmo hat alle Infos für euch.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.

Quellen zum Text: