
Das zieht sich: Verlängerte Reisezeit zwischen Hamburg und Berlin
Gehört ihr zu denjenigen, die zwischen den beiden größten Metropolen des Landes pendeln? Dann wird euch diese Nachricht gelinde gesagt nicht erfreuen ...
Normalerweise dauert eine Zugfahrt von Hamburg nach Berlin rund zwei Stunden, per ICE kommt ihr sogar darunter ans Ziel. Ab dem 11. September müssen Reisende allerdings eine knappe Stunde mehr für die Reise von H nach B einplanen – 50 Minuten, wenn ihrs genau nehmen wollt. Und das für ganze drei Monate.
Eine Milliarden-Modernisierung
Schuld sind Modernisierungsmaßnahmen der Deutschen Bahn. Die Strecke wird bereits seit 1846 befahren und soll nach den letzten 20 Jahren im Dauerbetrieb ordentlich auf Vordermann gebracht werden. Konkret bedeutet das die Verlegung von 24 neuen Weichen und 400 Kilometern Schienen sowie die Überholung von zehn Durchlässen und den Bau einer neuen Eisenbahnüberführung zwischen Berlin-Spandau und Büchen. Auch der Schotter im Gleisbett soll ausgetauscht werden – und das sind immerhin 30.000 Tonnen. Insgesamt stehen 52 Einzelvorhaben an. Da beansprucht das Ganze schon mal ein Vierteljahr. Neben den Fernzügen zwischen Hamburg und Berlin ist außerdem die Strecke zwischen Hamburg und Schwerin betroffen. Hier dauern die Arbeiten immerhin nur bis zum 31. Oktober an. Kostenpunkt: 100 Millionen Euro.
Dabei handelt es sich noch um eine verhältnismäßig kleine Ausgabe. Bundesweit investiert die Deutsche Bahn in 2021 eine Rekordsumme von 12,7 Milliarden Euro in die Sanierung ihrer Infrastruktur. Bund und Länder tragen den Großteil der Kosten, die Bahn selbst steuert 2,4 Milliarden Euro bei. Die Modernisierung der Strecke zwischen Hamburg und Berlin bereitet die Sanierung des Abschnitts Kassel-Fulda-Würzburg vor – denn die eigentlich dort verkehrenden Fernverkehrszüge werden 2022 und 2023 über die Gleise zwischen den großen Metropolen umgeleitet. Diese müssen der erhöhten Belastung natürlich standhalten können, wenn die Züge mit bis zu 230 Stundenkilometern darüberrauschen.
Umleitungen und Auswirkungen auf den Regionalverkehr
Die Schnellzüge zwischen Hamburg und Berlin werden im angegebenen Zeitraum über Uelzen, Salzwedel und Stendal umgeleitet, wobei sie wohl im Stundentakt verkehren sollen. Die EC- und IC-Züge, die sonst von Hamburg nach Budapest fahren, entfallen allerdings zwischen Hanse- und Hauptstadt. Durch die Baumaßnahmen sind außerdem auf der LinieRE1 Einschränkungen zu erwarten: Die Züge fahren im Zweistundentakt und zwischen Hagenow Land und Schwarzenbek kann es zu Ausfällen kommen. Auch in Büchen, Ludwigslust und Wittenberge wird zwischenzeitlich kein Halt eingelegt. Fahrgäste, die zwischen Ludwigslust und Hamburg unterwegs sind, können auf einen Ersatzverkehr per Bus ausweichen.
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