
Steigende Inzidenz: Hamburger Senat gegen weiteren Lockdown
Trotz steigender Inzidenzen will Hamburg einen weiteren Lockdown vermeiden. Bürgermeister Tschentscher appelliert zur Impfung – auch, weil Ungeimpfte bald mit Einschränkungen rechnen müssen.
Die Sommerreisen und Rückkehrenden machen sich bemerkbar: Der Inzidenzwert in Hamburg ist wieder rasant angestiegen. Binnen einer Woche ist er von knapp 9 auf über 72 geschossen. Damit ist der Grenzwert von 50 überstiegen, an dem im letzten Jahr härtere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie festgemacht wurden. Trotzdem nimmt der Hamburger Senat die Lockerungen der Corona-Regeln nicht zurück. Das liegt vor allem an der Impfquote; etwas mehr als die Hälfte der Hamburger Bevölkerung hat bereits die zweite Injektion gegen COVID-19 erhalten. "Wenn der Großteil der Menschen aufgrund einer Impfung nicht mehr gefährdet ist, können wir nicht wieder die gesamte Bevölkerung mit Beschränkungen belegen", so Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher in der FAZ.
Ab einer Inzidenz von 100 sieht das Infektionsschutzgesetzt allerdings erneute Beschränkungen vor. Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 10. August weitere beschränkende Maßnahmen für die Zukunft an. Durch die hochinfektiöse Delta-Variante sei die Pandemie noch lange nicht überstanden. Wie diese genau aussehen werden, ist noch nicht verabschiedet.
Wer nicht impft, muss zahlen
Auch wenn das zentrale Impfzentrum in den Hamburger Messehallen seit dem 11. August nur noch Zweitimpfungen verabreicht und zum Ende des Monats schließen wird, appelliert Tschentscher eindringlich, Impfangebote wahrzunehmen – in erster Linie natürlich zum allgemeinen Schutz der Bevölkerung. Im NDR Hamburg Journal erklärte er, es gehe nun vor allem um die Vermeidung eines weiteren Lockdowns sowie einer Überbelastung der Intensivstationen. Darüber hinaus werde es in Zukunft aber auch deutlich unbequemer für Ungeimpfte werden. "Es wird darauf hinauslaufen, dass es dann, wenn die jetzigen Anstrengungen nicht ausreichen, Beschränkungen vor allem für Ungeimpfte geben wird", sagte er der Süddeutschen Zeitung.
Klar ist nämlich bereits, dass Schnelltests ab dem 11. Oktober nicht mehr kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, da bereits alle ein Impfangebot erhalten haben. Ausgenommen sind Kinder, Schwangere und alle, für die keine Impfempfehlung besteht. Alle Nicht-Impfwilligen müssen die 20 bis 30 Euro teuren Tests dann also selber bezahlen, wenn sie Restaurants, Veranstaltungen und Co. besuchen möchten. In Innenräumen gilt die Schnelltestpflicht für Ungeimpfte ab einer Inzidenz von 35. Tschentscher forderte sogar eine PCR-Testpflicht für Ungeimpfte vor Veranstaltungen, Schnelltests seien zu unsicher. Auch diese seien dann aus eigener Tasche zu bezahlen. Ob Hamburg diese Regelung einführt, ist noch nicht final beschlossen. Geimpfte und Genesene hingegen sind künftig von der Testpflicht sowie der Quarantäne befreit.
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