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Japanischer Garten Planten un Blomen
Unsplash/Moritz Kindler
Hamburg

Stadt der Superlative: Hamburger Rekorde Teil III

Meike Neddermeyer
Meike Neddermeyer

Damit euch nicht die Argumente ausgehen, warum Hamburg einfach das Größte ist, haben wir zehn Dinge zusammengetragen, bei denen unsere Stadt vorne liegt. Wetten, ihr könnt so beim nächsten Quiz punkten?

Die größte Klimaveranstaltung Europas

Weltweiter Klimaschutz wird immer zentraler in Politik und Gesellschaft. Doch was lässt sich wirklich bewegen? Damit beschäftigt sich die Hamburger Klimawoche seit 2009. Sie zeigt anwendungsnah, womit man auf lokaler und regionaler Ebene gegen den Klimawandel vorgehen kann. So unterstützt sie, damit wir die verbindlichen Nachhaltigkeitsziele, die die Vereinten Nationen 2016 verabschiedeten, auch wirklich bis 2030 erreichen. Die Klimawoche ermöglicht außerdem den wichtigen Dialog zwischen Bevölkerung und Politik, Unternehmen und Organisationen. Hunderte Informationsveranstaltungen und Mitmachaktionen stellt das überwiegend ehrenamtliche Team Jahr für Jahr auf die Beine – und erreicht damit mehrere Tausend Besucher. Das somit europaweit größte Klima-Kommunikationsevent ist mit dem UNESCO- Dekaden-Projekt für nachhaltige Bildung ausgezeichnet.

Das meistbesuchte Sternentheater

Eine Geheimniskrämerei daraus zu machen, was hier gemeint ist, wäre zwecklos: Die Rede ist natürlich vom Planetarium im Hamburger Stadtpark. Es zählt zu den ältesten der Welt, ist eines von neun Großplanetarien des Landes und ist von ihnen das meistbesuchte. Nachvollziehbar, schließlich bietet das Planetarium Hamburg Programm für Groß und Klein und dazu ein weltweit einzigartiges Projektions-Ensemble aus riesiger Kuppel sowie Bild und Ton in 3D, das fremde und ferne Welten ganz real und nah erscheinen lässt. Ob ihr den Sternenhimmel über Hamburg betrachten, kosmische Reisen unternehmen, spannenden Vorträgen lauschen oder einen Film- oder Konzertabend der Extraklasse erleben wollt – im Planetarium Hamburg seid ihr richtig. Und die Aussichtsplattform des historischen Wasserturms, in dem das Sternentheater untergebracht ist, bietet dazu gleich einen der besten Aussichtspunkte in Hamburg, von dem ihr ein herrliches Stadtpanorama genießt.

Infos: Planetarium Hamburg, Linnering 1, 22299 Hamburg

Die einzige Gondoliera Deutschlands

Tretboot, Kayak, SUP-Board – gibt's alles zuhauf in Hamburg. Gondeln hingegen? Kennt man eher aus Venedig und sucht man vergeblich auf Alster und Kanälen. Meistens zumindest! Denn eine schippert tatsächlich im venezianischen Holzkahn über die Wasserwege der Hansestadt: Es ist Ina Mierig, ihres Zeichens die einzige Gondoliera des Landes. Ihr Herz schlägt für Wasser, Holz und Hamburg – da ist es nur passend, dass sie diesen Beruf ergriffen hat! Bis zu 200 Touren fährt die gelernte Bootsbauerin und Diplom-Designerin (wie cool ist die Frau?!) jährlich über versteckte Winkel der Alsterkanäle und erlebt dabei auch schon mal romantische Heiratsanträge oder unmanierliche Prominenz. Mit ihrer Gondel, die sie eigens aus Venedig – wo sie auch ihren Gondelschein machte – nach Hamburg brachte, liegt sie am Bootshaus Barmeier an.

Infos: La Gondola, Boothaus Barmeier, Eppendorfer Landstraße 180, 20251 Hamburg

Die schnellsten U-Bahnen

Auch wenn wir uns oft über den HVV ärgern, wir Hamburger haben allen Grund zur Freude, was den ÖPNV angeht. Denn die Hansestadt holt sich den Rekord für die schnellsten U-Bahnen im bundesweiten Vergleich! Das geht aus einer Berechnung des Vergleichsportals "Netzsieger.de" hervor. Mit 35,1 Stundenkilometern fahren unsere vier Linien im Durchschnitt über ihre Viadukte und durch die Tunnel. Da können Berlin oder München nur hinterherhecheln! Schlusslicht Frankfurt schafft mit durchschnittlichen 25,8 Stundenkilometern in gleicher Zeit nur etwa drei Viertel der Strecke, die die Hamburger Bahnen zurücklegen.

Unpünktlichster Zug

Und das trotz der schnellsten Bahnen – das ist mal 'ne Leistung! Allerdings geht es hier nicht um Züge der HOCHBAHN, sondern, wer hätte das gedacht, um ein Mobilitätsangebot der Deutschen Bahn. Dass diese bundesweit und auch mit der Hamburger S-Bahn Fahrgäste – milde ausgedrückt – frustriert, ist kein Geheimnis. Im Juli 2020 lag die Pünktlichkeitsquote der Züge, die im Namen der Schleswig-Holsteinischen Nahverkehrsgesellschaft NAH.SH verkehren, bei 90,7 Prozent. Die Verbindung zwischen Hamburg und Kiel allerdings liegt sogar unter dem Durchschnittswert: nämlich bei 90,2 Prozent. Der RE 70 ist damit aktuell der unpünktlichste Zug im ganzen norddeutschen Raum – ein wenig rühmlicher Rekord.

Die größte Modelleisenbahnanlage

Wenig verwunderlich: Dass hier das Miniatur Wunderland gemeint ist, habt ihr euch wahrscheinlich denken können. Macht die Dimensionen aber nicht weniger beachtlich.Zeit für Zahlen: Auf 1.500 Quadratmetern (!) Modellfläche liegen über 15 Kilometer (!!!) Gleisstrecke. Die wiederum wird von 1.040 Zügen mit über 10.000 Waggons befahren. Dafür, dass alles glatt läuft, sorgen 3.454 Weichen und 1.380 Signale. Raucht euch schon der Kopf? Dann fangen wir mit der Anzahl an Häusern, Autos, Figuren und Arbeitsstunden gar nicht erst an. Von der ersten Idee der Brüder Gerrit und Frederik Braun bis zur Eröffnung des Wunderlandes im Sommer 2001 verging nur etwa ein Jahr. Mit drei Welten – Mitteldeutschland, Knuffingen und Österreich – ging die Modelleisenbahnanlage an den Start. Heute gibt es neun detail- und maßstabsgetreue Themenwelten im Miniformat (Anzahl steigend) – das Abbild unserer geliebten Hafenstadt und das "Wunderland im Wunderland" sind dabei besondere Highlights. Als neueste Welt erstrahlt seit 2018 die riesige kleine Kirmes auf acht Quadratmetern mit rund 150 eigenen Attraktionen und über 100.000 LED-Lämpchen (insgesamt gibt es 479.000). Das Wunderland fasziniert alljährlich Tausende Besucher und wurde so bereits mehrfach in Folge zur beliebtesten Sehenswürdigkeit Deutschlands gewählt! Da ist der Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als weltweit größte Modelleisenbahnanlage sicher.

Infos: Miniatur Wunderland, Kehrwieder 2/Block D, 20457 Hamburg

Das größte Blumen- und Gemüseanbaugebiet

Das wiederum hättet ihr wahrscheinlich nicht gedacht, oder? Tatsächlich gehört das deutschlandweit größte zusammenhängende Blumen- und Gemüseanbaugebiet zur zweitgrößten Stadt des Landes. Ist schon irgendwie skurril, aber wahr! Denn, was wir oft vergessen: Hamburg ist nicht nur der Kern der Metropole aus City, Schanze und Kiez, sondern kann auch ganz schön ländlich! Seit dem Mittelalter nutzen Bauern bereits den fruchtbaren Boden der Marschlandschaft, der ihnen zu Wohlstand verhalf. Schmucke, reetgedeckte Bauernhäuser zeugen noch heute von dieser Zeit.Umgeben von Dove-Elbe, Gose-Elbe und Bille werden die Vier- und Marschlande auch mal als Dreistromland bezeichnet. Der See Hinterm Horn oder der Oortkatener See laden zusätzlich zu sommerlichem Badevergnügen. Wenn es hier eines gibt, dann ist es Wasser! Das machte den Bauern den Anfang schwer, denn die Elbe überflutete das Land so regelmäßig, dass es erst nach Eindeichung ertragreich nutzbar war. Heute freuen wir uns über die regionalen Produkte wie Gurken, Tomaten und Salate, die erntefrisch in unseren Märkten landen. Überzeugen könnt ihr euch aber auch direkt vor Ort, denn viele der Bauernhöfe in Hamburg haben bezaubernde Cafés und Hofläden, in denen ihr die Erträge direkt vom Feld erstehen könnt.

Das erste Zero-Waste-Café

Da können wir schon ein bisschen stolz drauf sein. Als Umwelthauptstadt 2011 und auf dem Weg zur Klimahauptstadt sollte Hamburg allerdings auch mit gutem Beispiel vorangehen! Gut also, dass wir In guter Gesellschaft haben. In dem hübschen Café im Schanzenviertel ist Einweg ein No-go. Auch der Bio- und Papiermüll wird ordnungsgemäß recycelt oder zu Dünger verarbeitet. Hier könnt ihr nicht nur lecker Kaffee und Kuchen und herzlichen Service genießen, sondern auch in Workshops und bei Aktionen allerlei Nützliches zum Thema Müllvermeidung und Nachhaltigkeit lernen und Gleichgesinnte treffen. In direkter Nachbarschaft befindet sich außerdem der erste Zero-Waste-Beachclub Deutschlands: der Karo Beach an der Rindermarkthalle. Er zeigt, dass sommerliches Beisammensein auch ohne Zigarettenstummel im Sand möglich ist – gut so!

Infos: In guter Gesellschaft, Sternstraße 25, 20357 Hamburg | Karo Beach, Neuer Kamp 31, 20359 Hamburg

Der größte Japanische Garten

Der japanische Landschaftsarchitekt Yoshikuni Araki konzipierte 1990 den Japanischen Garten im Planten un Blomen. Felsen, Pflanzen und Wasserfälle sind hier streng nach den Idealen der ostasiatischen Ästhetik und Gartenbaukunst arrangiert, wirken dadurch aber keineswegs unnatürlich. Ausgestattet mit See und japanischem Teehaus, in dem im Sommer fernöstliche Zeremonien abgehalten werden, ist er der größte seiner Art in Europa und bietet einen Rückzugsort vom Großstadttrubel. Auch traditionelles Trommelspiel oder Kampfkunst könnt ihr hier von Zeit zu Zeit bewundern, oder auch meditieren, malen, einem Konzert lauschen, oder in einen Kalligrafiekurs schnuppern. In der Regel sind die Veranstaltungen, die die zahlreichen Elemente der japanischen Kultur aufzeigen, kostenlos. Als Oase der Ruhe wirkt ein Aufenthalt hier harmonisch auf Körper und Geist – probiert's doch mal aus.

Infos: Japanischer Garten & Teehaus, Marseiller Straße 7, 20355 Hamburg

Die erste gebogene Rolltreppe

Kein Baufehler, das soll so. Wir erwähnten ja schon mal, dass die Elbphilharmonie eigentlich ein Superlativ an sich ist. Also ist es nur logisch, dass sie auch hier wieder auftaucht. Die futuristische Rolltreppe zur Plaza ist nämlich ganz besonders hervorzuheben: Sie ist nicht nur die längste Rolltreppe Westeuropas, sondern auch die erste gebogene Rolltreppe weltweit! Auf über 82 Metern Länge chauffiert sie Besucher vom östlichen Eingang ins sechste Obergeschoss. Je nach Blickwinkel können echte Achterbahn-Gefühle aufkommen. Verrückt! Zweieinhalb Minuten dauert so eine Fahrt mit der "Tube". Genug Zeit, die rund 8.000 glitzernden Pailletten zu bestaunen, die die Wände des Rolltreppentunnels schmücken.

Noch mehr Hamburger Rekorde

Erfahrt in unserem ersten Teil der Hamburger Rekorde, in welchen Belangen die schönste Stadt der Welt ebenfalls die Nase vorn hat. Jetzt fehlt noch die Portion Funfacts dazwischen – gibt's hier: Hamburger Rekorde Teil II. Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.