
Petition gestartet: HVV-Ticket soll nur noch einen Euro kosten
Statt den HHV komplett kostenlos anzubieten, setzt der ADFC auf eine realistische Alternative. Mit einer Petition will der Fahrradclub die Stadt davon überzeugen, den Ticketpreis auf einen Euro pro Tag zu senken.
Wird der HVV bald kostenlos für alle? Wohl eher nicht. Denn obwohl die Überlegung der möglichen GroKo durchaus auf Zuspruch trifft, bleibt die reelle Umsetzung wohl Utopie. Der HVV hatte ausgehend von der Idee ausgerechnet, was es allein für Hamburg finanziell bedeuten würde, wenn der Fahrkartenverkauf wegfallen würde. Die Kosten wären immens und kaum zu refinanzieren. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) schlug stattdessen vor, sich an Wienzu orientieren. Bei unseren österreichischen Nachbarn kostet das Jahresticket 365 Euro, also einen Euro pro Tag. Das günstigste Ticket für Erwachsene (1 - 2 Ringe) kostet derzeit 3,30 Euro in Hamburg – so viel wie nirgendwo sonst in Deutschland.
Petition für 1-Euro-Ticket
Jens Deye, stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), hat ähnliche Ambitionen wie der VCD. Doch bleibt es bei ihm nicht bei der Theorie. Ganz konkret will er die Stadt davon überzeugen, den Ticketpreis auf einen Euro täglich zu senken. Dafür hat er auf change.org eine Petition ins Leben gerufen, die (Stand: 20. Februar) nach fünf Tagen bereits über 1.500 Befürworter gefunden hat. Auch Jens Deye beruft sich in seiner Argumentation auf Wien als Vorbild. Dort wurde das neue Preismodell 2012 eingeführt. In der 1,8-Millionen-Metropole (nahezu gleich viele Einwohner wie Hamburg) hat sich das Konzept bereits bewährt: Der ÖPNV macht dort mittlerweile 40 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommen aus, der Autoverkehr reduzierte sich hingegen auf ein Viertel. Als positive Gründe für die Umstellung führt er unter anderem den zu erwartenden Zuwachs der Jahresabos an. Durch den niedrigen Preis würden sich viel mehr Menschen ein Jahresabo leisten können als bei den aktuellen Preisen. Dadurch sei ein Teil der Kosten bereits wieder gedeckt. Die Mehrbelastung des ÖPNV solle hingegen durch eine PKW-Maut oder eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung finanziert werden – genauso wie es in Wien bereits erfolgreich umgesetzt wurde.