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Oberbillwerder
IBA Hamburg / Falcon Crest Air
Bergedorf

Planänderung: Neuer Stadtteil Oberbillwerder wird kleiner

Meike Neddermeyer
Meike Neddermeyer

Eigentlich war der Masterplan für Oberbillwerder in trockenen Tüchern. Nun wird der neue Stadtteil im Bezirk Bergedorf doch deutlich kleiner.

Eigentlich hatte der Hamburger Senat Anfang 2019 den Masterplan für Oberbillwerder verabschiedet: An Neuallermöhe anschließend sollen fünf Teilquartiere mit funktionalem Fokus für insgesamt rund 16.000 Menschen entstehen. Von 7.000 Wohneinheiten war die Rede. Neben der protestierenden Anwohnerschaft kritisierten aber auch SPD, FDP und Grüne das Bauvorhaben wegen des Eingriffs in die Kulturlandschaft. Die Konsequenz: eine einjährige Umplanphase für die IBA und schlussendlich die Verkleinerung des Baugebiets.

Sechs Hektar kleiner, weniger Wohnraum

"Wir reduzieren am Saum", so IBA-Geschäftsführerin Karen Pein im NDR. "Am Saum" bedeutet in diesem Fall mal eben ganze sechs Hektar, die Oberbillwerder weniger messen wird. Bedeutet auch: 35.000 Quadratmetern Wohnfläche gehts an den Kragen, darunter einige Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Wohnriegel. 118 Hektar bleiben übrig. Nun ist noch die Rede von 6.000 bis 7.000 Wohneinheiten für bis zu 14.000 Menschen. Mehrere Tausend Arbeitsplätze sollen hier außerdem entstehen. "Trotz der Flächenreduktion werden die vorgegebenen Qualitätsmaßstäbe bei der Entwicklung Oberbillwerders durch die IBA Hamburg eingehalten", so Pein.

Klein(er) aber oho – Europas nachhaltigster Stadtteil?

Immerhin ist der 105. Stadtteil aktuell das zweitgrößte Stadtentwicklungsprojekt, eines der ambitioniertesten Bauprojekte in Hamburg und von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen bereits platin-vorzertifiziert. Als "Active City" soll es hier kaum Autos und gar keine Parkplätze geben – stattdessen die sogenannten "Mobility Hubs", viel Platz für sportliche Aktivitäten, Schulen und zahlreiche Kitas. Und auch der Klimawandel findet im Planungskonzept Beachtung. Der sogenannte "Grüne Loop" des Stadtteils dient als eine Art Auffangbecken für überschüssiges Wasser aus zunehmend starken Regengüssen. In der Bergedorfer Mark, wo der Grundwasserspiegel ein hohes Niveau hat, kann Regenwasser nämlich nicht schnell versickern, sondern muss über Gräben verteilt und geleitet werden. Neben einer praktischen Anlage zur Entwässerung bietet der Loop Kindern zukünftig einen Wasserspielplatz und Erwachsenen einen grünen Ort zur Erholung.

2023 sollen die Erschließungsarbeiten starten. Damit gebaut werden kann, wird erst einmal ordentlich Sand benötigt. Der Baubeginn ist für 2026 angesetzt, zwei Jahre später sollen die ersten Hamburger ihre Wohnungen im neuen Stadtteil beziehen können. Läuft alles nach Plan, wird das Projekt 2040 abgeschlossen sein. Was ihr bis dahin über Oberbillwerder wissen solltet, haben wir für euch zusammengefasst.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.

Quellen zum Text: