
Neuer Bahnhof Altona: Diebsteich-Umzug verzögert sich um Jahre
Erst der vorübergehende Baustopp am Diebsteich, jetzt das: Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass sich die Verlegung des Bahnhofs Altona um Jahre verzögert.
Eigentlich sollten in diesen Wochen die Bagger anrücken. Auf dem Gelände am Diebsteich stehen schon die Bauzäune, die nötigen Vorbereitungen wurden getroffen. Hier soll, nach dem Willen der Deutschen Bahn, der neue Fernbahnhof Altona entstehen. Doch daraus wird erstmal nichts. Erst vor Kurzem hat das Oberverwaltungsgericht Hamburg aufgrund von Planungsfehlern einen Baustopp verordnet. Wann es weitergehen kann, ist nicht klar. Doch jetzt hat sich die Deutsche Bahn erstmals zu einer vorsichtigen Prognosehinreißen lassen.
DB rechnet mit zwei Jahren Verzögerung
"Realistisch gehe ich von ein bis zwei Jahren Minimum aus, weil die Gerichtsverfahren relativ langwierig sind", so der DB-Sprecher Egbert Meyer-Lovis im Gespräch mit Hamburg 1. Dass es dabei bleibt, steht aber noch lange nicht abschließend fest: "Das kann durchaus länger dauern, wenn man in die nächste Instanz geht." Sollte der Fall vor dem Bundesverwaltungsgericht landen, kann sich so ein Verfahren auf Jahre hinziehen. Davon kann die geplante Elbvertiefung ein Lied singen.
Neuer Bahnhof Altona: Mängel in der Planung
Den Ausschlag für den Stopp der Bauarbeiten haben unzureichende Pläne für die Autoverladestation gegeben. Nach Ansicht des Gerichts ist im Planfeststellungbeschluss kein gleichwertiger Ersatz für den Verlader gewährleistet. Der Verkehrsclub Deutschland hat in seiner Klage auch weitere Planungsmängel angeführt, diese sollen aber erst im weiteren Hauptverfahren begutachtet werden.
Ursprünglich sollte der neue Bahnhof Ende 2023 in Betrieb gehen. Auf der freiwerdenden Fläche des jetzigen Fernbahnhofs Altona sollten ab 2025 Hunderte neuer Wohnungen entstehen. Dieser Zeitplan dürfte damit endgültig Makulatur sein.