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Hamburg

Neue S-Bahn anstatt U5: Das sind die Pläne für Hamburgs Westen

Maike Schade
Maike Schade

Es sieht so aus, als solle die U5 am Volkspark enden und eine neue S32 zum Osdorfer Born führen. Außerdem hat Bürgermeister Tschentscher verraten, was die U5 kosten soll. Details zu U5 und S32.

Die U5 soll offenbar doch nicht bis in den Hamburger Westen gebaut werden. Dies sahen die bisherigen Pläne für die neue Strecke der U5 eigentlich vor. Stattdessen könnte eine neue S-Bahnlinie, die S32, den Osdorfer Born, die Bahrenfelder Trabrennbahn und das geplante Wissenschafts- und Forschungsquartier Science City in Bahrenfeld über Schienen mit der City verbinden. So zumindest sieht der jüngste Plan der Stadt in Sachen ÖPNV für Hamburgs Westen aus, wie bei einer Pressekonferenz erklärt wurde.

U5 soll bei den Arenen im Volkspark enden

"Die Fachleute empfehlen, Lurup, Osdorf und Bahrenfeld über eine neue S-Bahn anzubinden und die U5 bis zum Volksparkstadion zu bauen", erklärte Bürgermeister Peter Tschentscher. Die Streckenführung dieser neuen S-Bahnlinie ist etwas überraschend: Sie soll von der Holstenstraße aus nicht über Altona, sondern über Diebsteich über die Traberennbahn Bahrenfeld mit insgesamt sechs Halten bis hinüber zum Osdorfer Born fahren. Eine Station in Lurup-Nord ist nicht mehr vorgesehen. Da der Bau noch viele Jahre dauern wird, sollen Expressbusse schon bald für mehr Mobilität im Westen sorgen: der Bus X3 für die S32 (ab Dezember 2019) sowie der X22 als Vorläufer für die U5 (ab Ende 2020).

U5 und S32: Kritik wegen enormer Kosten

Grundsätzlich klingt eine Ausweitung des ÖPNV-Netzes prima. Dennoch gibt es Kritik an den neuen Plänen: Sie kosten eine Menge Geld, alleine der Bau des ersten, nur 5,8 Kilometer langen Abschnitts der U5 zwischen Bramfeld und City Nord soll 1,8 Milliarden Euro verschlingen, wie Tschentscher nun überraschend mitteilte. Über die Kosten der gesamten, mehr als 20 Kilometer langen Strecke bis zum Volkspark und der angestrebten S32 kann bislang nur spekuliert werden. Klar ist jedoch: Sie werden enorm sein und den Hamburger Haushalt trotz aller Bundeszuschüsse gewaltig belasten. Der BUND, der eigentlich jubeln müsste, kritisiert die neuen Pläne deshalb scharf: Sie könnten einen kostengünstigen ÖPNV für alle verhindern, so die Befürchtung. Die Umweltschützer fordern, dass doch nochmal über eine Straßenbahn-Lösung nachgedacht wird.

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