
"Lagoon": Baden mit Aussicht auf der Elbe?
In der Elbe baden? Nicht unbedingt die schönste Vorstellung. Schließlich ist das Hafenwasser ganz schön dreckig und gefährlich noch dazu! Ein schwimmendes Freibad in Steinwerder könnte es allerdings möglich machen.
Moment, ein schwimmendes Schwimmbad? Ja, richtig gelesen. Schwimmception quasi. Das und nicht weniger plant das Architekturbüro RBA, das für einige Ecken in Hamburg kreative Visionen hat. Schon 2019 wurde der Entwurf für den Badeponton veröffentlicht. Die Hamburg Port Authority (HPA) allerdings sprach sich gegen ein Freibad im Hauptstrom der Elbe aus, denn die vorherrschenden Strömungen, die die vorbeifahrenden Schiffe verursachen, seien zu stark und damit gefährlich.
Der Plan vom schwimmenden Freibad
Aber erklären wir erstmal die Idee des Architekturbüros: Bis 1954 bestand die Steinwerder Badeanstalt am Bornsteinplatz, das nach dem Bau und Eröffnung des St. Pauli-Elbtunnels 1911 zum attraktiven Freizeitort der Hamburger wurde. Wenn ihr jetzt Koordinationsschwierigkeiten habt, helfen wir euch gern auf die Sprünge. Der Bornsteinplatz liegt neben dem Zugang zum Alten Elbtunnel am südlichen Ufer der Norderelbe. Direkt gegenüber der Landungsbrücken also. RBA möchte mit dem Badeponton namens "Lagoon" sowohl das Areal als auch das historische Bad zu neuem Leben erwecken. Das Becken liegt dabei direkt am Rand des Pontons und geht augenscheinlich nahtlos in die Elbe über – ein Infinity-Pool. Dazu ausladende Terrasse und Jacuzzi. Neben Badespaß mit Panorama-Blick sollen auch Veranstaltungen stattfinden; das Elbjazz oder ein Weihnachtsmarkt zum Beispiel. "Gerade jetzt nach der Sanierung des Elbtunnels sollte es ein Ziel am südlichen Elbufer geben, das so aufgewertet würde", meint Architekt Timo Reimer im Hamburger Abendblatt. Und: "Wir suchen immer die besondere Idee, die uns von der Standardlösung abhebt." Bisher ist das Berliner Badeschiff auf der Spree das einzige schwimmende Freibad des Landes.
Wird "Lagoon" Realität?
Doch was wird aus dem Projekt? Nach Angaben der Hamburger Morgenpost liegt es coronabedingt erstmal auf Eis. Aufgrund der Pandemie sei auch nicht klar, ob und wann es weitergehen kann. Nach Einschätzung der HPA sei die Errichtung am geplanten Standort wegen der Strömungen nicht möglich – wohl aber in einem der Nebenarme der Elbe. RBA setze die Planungen also trotzdem fort, nur eben an anderer Stelle. Wir dürfen also gespannt bleiben!
Open-Air-Badespaß: Freibäder in Hamburg
Also wir für unseren Teil hätten ja nichts gegen so einen Pool auf der Elbe einzuwenden. Solange es den noch nicht gibt, kühlen wir uns aber genauso gerne in den Freibädern in Hamburg ab.
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