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Shutterstock / Robson90
Hamburg-Altstadt

Kunst zieht ein: Atombunker unter dem Hauptbahnhof wird Galerie

Janine Ebert
Janine Ebert

Drei Meter dicke Wände in zwölf Meter Tiefe: Unter dem Hachmannplatz am Hauptbahnhof befindet sich ein Atomschutzbunker aus den Vierziger Jahren. Jetzt gibt’s konkrete Pläne, was damit geschehen soll.

Seit Jahren bereits steht der Bunker leer – dabei bietet er mit seinen 2.300 Quadratmetern jede Menge Platz. Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, hat ihn das Bezirksamt Mitte an den Filmproduzenten Hinrich Lührs übergeben. Dieser plant, die Räumlichkeiten in ein Kunstmuseum zu verwandeln. Das allerdings nur temporär, denn mittelfristig wird der HVV den Platz für die Bauarbeiten an der U5 benötigen.

Konzept für Kunst im Untergrund

Laut Zeit arbeitet Lührs aktuell an einem Konzept für die Kunstausstellung in dem zweistöckigen Bunker. Interaktive Kunstwerke könnten demnach zu sehen sein, ebenso wie private Sammlungen und Werke von zeitgenössischen Künstlern. An der Finanzierung des Projekts werde derzeit noch gearbeitet. Ebenfalls offen ist die Frage nach den Eingängen, denn derzeit ist der unterirdische Raum nur durch einen gesperrten Fußgängertunnel zwischen dem Hauptbahnhof Nord und dem Schauspielhaus zugänglich.

Schutzraum für rund 2.000 Menschen

Der Atomschutzraum entstand 1943 in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs. Hinter den bis zu 3,75 Meter dicken Wänden sollten 2.000 Menschen vor Atomangriffen geschützt sein. Die Einrichtung war mehr als spartanisch: Holzsitze mit Gurten und enge Schlafsäle, dazu einige wenige Toilettenkabinen, mit Vorhängen abgetrennt. Teilweise ist die Einrichtung heute noch vorhanden.

Noch mehr Bunker in Hamburg

Wusstet ihr, dass es ziemlich viele Bunker in Hamburg gibt? Wo ihr diese findet und wie sie heute genutzt werden verrät euch kiekmo.

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