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Unsplash / Kelly Sikkema
Hamburg

Kunden als Kulturpaten: Haspa startet Kulturförderungskonzept

Meike Neddermeyer
Meike Neddermeyer

Hamburgs Kultur leidet unter der Corona-Pandemie wie kaum eine andere Branche, immer noch und immer stärker. Zur finanziellen Unterstützung ruft die Haspa nun Kulturpatenschaften ins Leben.

Nach monatelangen Betriebsausfällen und daraus resultierenden, kaum zu stemmenden finanziellen Einbußen ist Hamburgs Kulturszene auf mehr als staatliche Zuschüsse angewiesen. Im letzten Jahr konnten wir uns solidarisch zeigen und bei etlichen Benefizveranstaltungen, Spendensammlungen und über weitere große und kleine Aktionen die Hamburger Kulturszene unterstützen. Doch klar ist: Auch Privatpersonen, die helfen möchten, haben mit Kurzarbeit und anderen Verlusten zu kämpfen. Geldsummen, die längerfristig etwas zur Rettung der Kulturlandschaft beitragen können, liegen in der Wirtschaft.

Haspa will mit Kulturpatenschaften helfen

Während anderen Branchen hohe Zuschüsse gewährt werden, regieren seitens der Kulturschaffenden Frust und Empörung das Stimmungsbild. Die Szene kommt sich vernachlässigt vor. Die Hamburger Sparkasse möchte ihre Geschäftskundschaft unter dem Titel "Kulturbörse – Wirtschaft hilft Kultur" dazu anregen, als Mäzenen aufzutreten. Das Förderprojekt ist eine Zusammenarbeit der Bank mit Kai Maser, Geschäftsführer der Heimat 2050 Verlags GmbH und Stefan Gwildis, seines Zeichens Soulsänger. Rund 60.000 Einträge werden im Geschäftskundenbereich verbucht. Diese will die Haspa prüfen und direkt ansprechen.

Etabliertes Konzept auf neuem Zweig

Zeigt sich ein Unternehmen bereit, eine Kulturpatenschaft zu übernehmen, bedeutet das Folgendes: Die Gelder gehen an die Teams hinter den Wirkenden, die wir auf der Bühne sehen. Sprich: Roadies, Licht- und Tontechnik-Teams und alle, die Konzerte, Theateraufführungen und so weiter im Hintergrund möglich machen. Mäzenen sind ein lang etabliertes Finanzierungsvehikel, beispielsweise in der Bildenden Kunst, das sich auf die Unterhaltungskultur übertragen lässt. "Diese Aktion soll genau das bewirken, was so wichtig ist: Unabhängig von den bisherigen Gesetzmäßigkeiten hinter den Kulissen überall da zu helfen, wo es mittlerweile reale Existenzsorgen gibt", so Maser und Gwildis im Hamburger Abendblatt.

Eine Investition in die Zukunft

Der Dank für die Spende bleibt natürlich nicht aus. Sind Lockdown und Pandemie weitestgehend überstanden, dürfen sich die entsprechenden Unternehmen über exklusive Events für ihre Mitarbeiter freuen. Und die Idee scheint anzukommen: "Die ersten Reaktionen sind so motivierend, dass es uns bestärkt. Dank des wunderbaren Engagements der Haspa konnte konkret die Planung ausgelöst werden". Zudem stellt die Kultur- und Unterhaltungsbranche einen rentablen Wirtschaftszweig dar – eine Investition kommt den Geldgebern also auf lange Sicht auch monetär zugute.

Ihr wollt euch weitergehend informieren oder mit eurer Firma eine Kulturpatenschaft übernehmen? Dann nehmt per E-Mail an kulturboerse@haspa.de Kontakt auf!

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.

Quellen zum Text: