
Aus für die Köhlbrandbrücke: Kommt jetzt der Köhlbrandtunnel?
Seit 1974 schwebt die Köhlbrandbrücke über der Elbe. Schon bald soll sie abgerissen werden. Noch dieses Jahr könnte es eine Entscheidung darüber geben, wie sie ersetzt wird.
Schon seit Jahren ist bekannt, dass Hamburg eines seiner Wahrzeichen verlieren wird. Die Köhlbrandbrücke im Hafen ist marode und verursacht von Jahr zu Jahr immer höhere Instandhaltungskosten. Spätestens Mitte der 2030er Jahre wird sich die dann rund 60 Jahre alte Brücke finanziell nicht mehr tragen. Zudem reicht die Durchfahrtshöhe von 53 Metern unter der Brücke für moderne Containerschiffe nicht mehr aus. Die naheliegende Lösung: Die alte Köhlbrandbrücke wird abgerissen und eine neue, größere Brücke wird gebaut.
Tunnel könnte zum teuren Jahrhundertprojekt werden
Im Gespräch ist aber auch eine potenziell nachhaltigere Option: Künftig könnte ein Tunnel unter dem Köhlbrand das östliche und das westliche Hafengebiet miteinander verbinden. Dessen Errichtung würde 300 bis 500 Mio. Euro mehr verschlingen als ein Brückenneubau. Doch laut dem NDR und dem Hamburger Abendblatt habe sich die Hamburg Port Authority auf Empfehlung von Fachleuten bereits für die teurere Option ausgesprochen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen wäre die Durchfahrt von immer größer werdenden Containerriesen nicht von der Höhe einer Brücke abhängig. Zum anderen würde ein Tunnel aller Voraussicht nach länger halten: Während der Betrieb einer neuen Verkehrsachse über der Elbe aufgrund von Witterungseinflüssen und der statischen Verfassung auf etwa 70 Jahre begrenzt wäre, würde ein Tunnel rund 130 Jahre lang dem Verkehr standhalten.
Radspuren und selbstfahrende Container unter der Elbe
Vorgesehen sind zwei Röhren mit jeweils zwei Ebenen. Die obere soll eins zu eins die Funktion der Brücke ersetzen, sprich: Sie ist reserviert für den Autoverkehr. Das untere Stockwerk wäre dann frei für sonstige Nutzungsmöglichkeiten. Insbesondere die Grünen setzen sich hier für einen Radweg in beide Richtungen ein. Auch selbstfahrende Container sollen auf der unteren Ebene von einem Ufer ans andere durchgeschossen werden können. Noch steht eine endgültige Entscheidung aus. Der Aufsichtsrat der Hafenverwaltung sowie Senat und Bürgerschaft haben laut Plan Zeit bis Ende des Jahres. Wer weiß, vielleicht entsteht dann ein neues Hamburger Wahrzeichen.
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