
Projekt KEBAP: Planung für Kulturbunker Altona schreitet voran
Altona ist dem Traum vom neuen Kultur- und Energiebunker näher gekommen. Die Stadt hat den Hochbunker Schomburgstraße dem Verein KEBAP übergeben und so die nächste Phase für den Umbau eingeleitet.
Aus einem grauen, tristen Klotz soll ein Ort des kulturellen Lebens und der Nachhaltigkeit werden. Das ist die Vision, die über dem Hochbunker in der Schomburgstraße steht. KulturEnergieBunkerAltonaProjekt, kurz KEBAP, nennen sich das Vorhaben und der gemeinnützige Verein dahinter. Am 4. Februar 2021 sind die Mitglieder ihrem Traum ein Stückchen näher gekommen.
Hamburg übergibt Hochbunker an KEBAP
An diesem Datum hat die Stadt Hamburg das zwischen 1941 und 1943 erbaute Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg in Erbpacht an den Verein KEBAP übergeben. Im vergangenen Jahr hatte die Finanzbehörde den Hochbunker dem Bund abgekauft. Die Aufgabe des Projektteams ist es nun, die Planungen für das Gebäude in den nächsten zwei Jahren zu finalisieren und es für den Umbau vorzubereiten. Schon in gut fünf Jahren soll der Kultur- und Energiebunker Wirklichkeit werden.
Der Traum vom Altonaer Kultur- und Energiebunker
Was geplant ist? Eine ganze Menge! In der östlichen Hälfte des sogenannten Zwillingsbunkers – eine eher seltene Bauform, bei der beide Teile genau identisch sind und nur durch eine dicke Wand getrennt werden – sollen auf mehr als 1.000 Quadratmetern (Frei-)Räume für kulturelle Aktivitäten entstehen. In der anderen Hälfte ist eine innovative Energiezentrale geplant, die zum überwiegenden Teil aus erneuerbaren Energien Wärme und Strom für das umliegende Quartier erzeugt. Besonders smart: Erlöse aus dem Energieverkauf werden den Kulturteil finanziell unterstützen, sodass sich das Gesamtprojekt wirtschaftlich trägt.
Das Konzept sieht unter anderem einen Gemeinschaftsgarten auf dem Dach, Solarzellen, eine begrünte Fassade, Werkstätten, eine Gemeinschaftsküche, Proberäume für Musiker sowie eine kleine Dauerausstellung zur Geschichte des Bunkers vor. Rund zehn Jahre haben die Vereinsmitglieder an dem Ansatz gefeilt. Über die zum Projekt gehörige KulturEnergieGenossenschaftAltona (KEGA) haben Hamburger die Möglichkeit, sich als Genossenschaftsmitglieder finanziell direkt an diesem Quartiersprojekt zu beteiligen. Aber auch als Vereins- und Nicht-Vereins-Mitglieder habt ihr die Möglichkeit, bei KEBAP aktiv zu werden.
Neues vom Florabunker
Übrigens: Nicht nur am Bunker in der Schomburgstraße tut sich was. Auch für den Florabunker am Schulterblatt gibt es neue Pläne. Drei Vereine sollen ihn nach seiner Sanierung für rund 1,3 Million Euro nutzen. Der Verein Kilimanschanzo bekommt dort eine Übungskletterwand, RaumTeiler will Räume für Bands schaffen und das JesusCenter verlagert seine Kinder-, Jugend- und Familienhilfe dorthin. Wenn die Bauarbeiten voraussichtlich im Sommer 2021 abgeschlossen sind, ist Corona hoffentlich auf dem Rückzug, sodass sich der Florabunker mit Leben füllen kann.
Hamburg, deine Bunker
Rund 700 Bunker in Hamburg gibt es noch. Wie kreativ die ehemaligen Schutzräume heute genutzt werden, erfahrt ihr bei kiekmo.
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