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Unsplash/Sandy Millar
Hamburg

Impfpflicht in Hamburger Kitas: Mehrheit ist dafür

Luisa Geißler
Luisa Geißler

Nach dem Masern-Ausbruch in zwei Schulen fordert die CDU eine Impfpflicht in Hamburg. Jetzt haben auch SPD und Grüne dafür gestimmt.

Kleiner Pieks, große Diskussion: Nachdem an zwei Schulen in Segeberg (Schleswig-Holstein) die Masern ausgebrochen sind, fordert Hamburgs CDU eine Impfpflicht für alle städtischen Angestellten, die mit Kindern arbeiten. Plus: Nur noch geimpfte Kindern sollen zukünftig Kindertagesstätten besuchen dürfen.

Hintergrund der Forderung ist die niedrige Impfquote in Hamburg, die bei 93,5 Prozent liegt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist aber erst bei 95 Prozent eine Immunität gewährleistet, die die ganze Gesellschaft vor Ansteckung schützt. CDU-Gesundheitspolitikerin Birgit Stöver kritisierte außerdem: "Es ist ein Skandal, dass in Harburg 23 Prozent der Kinder nicht an der Schuleingangsuntersuchung teilnehmen." Bei dieserUntersuchung soll der Impfstatus abgefragt werden.

Impfpflicht in Hamburg: SPD und Grüne stimmen zu

Jetzt stimmen auch SPD und Grüne den Forderungen der CDU zu. "Es ist bedauerlich, dass die Impfquote zurückgegangen ist, sie sollte unbedingt wieder erhöht werden", sagt Christiane Blömeke (Grüne). Sylvia Wowretzko (SPD) befürwortet die Impfpflicht ebenfalls: "Eine bundeseinheitliche Lösung wäre empfehlenswert."

Zahl der Masernfälle in Hamburg hat sich verdoppelt

Tatsächlich nimmt die Diskussion um eine Masern-Impfpflicht nicht nur in Hamburg, sondern bundesweit Fahrt auf. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) etwa spricht sich für die Impfpflicht an Kitas aus, in Nordrhein-Westfalen wird laut NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) eine Umsetzung derzeit geprüft.

Bereits im Januar 2019 warnte die Krankenkasse Barmer vor der Erkrankung, da sich die Zahl der Masernfälle in Hamburg in nur einem Jahr verdoppelt hat. Laut Robert-Koch-Institut wurden 2018 14 Masernerkrankungen registriert, im Vorjahr waren es noch acht Fälle.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.