
Hummel, Hummel: Hier trefft ihr Hamburgs bekannten Wasserträger
"Hummel, Hummel" – "Mors, Mors" geht auf den bekanntesten Wasserträger Hamburgs, Hans Hummel, zurück. Der Mann begegnet uns auch heute noch überall in der Stadt. Wo ihr ihn findet, lest ihr hier.
Hier lebte der Wasserträger in Hamburg: Hummel-Denkmal in der Neustadt
In der Neustadt soll Johann Wilhelm Bentz bis zu seinem Tod im Jahr 1854 gelebt und gearbeitet haben. Es heißt, dass der bekannteste Wasserträger Hamburgs in die Wohnung des verstorbenen Stadtsoldaten Daniel Christian Hummel gezogen sei. Das brachte ihm den Namen Hans (Kurzform von Johann) Hummel ein. Es ist also naheliegend, dass man ihm ein Denkmal am Ort seines Wirkens setzte. An der Kreuzung Rademachergang und Breiter Gang findet ihr eine Wasserträger-Statue, entworfen vom Bildhauer Richard Kuöhl im Jahr 1938. Hans Hummel lehnt an einer Säule, hinter der sich Kinder verstecken. Das spielt darauf an, dass die Jungen und Mädchen aus der Neustadt dem stets missmutigen Mann den Spottnamen "Hummel, Hummel" hinterherriefen. Dieser antwortet darauf brummig: "Mors, Mors" – eine Kurzform von "Klei di an'n Mors". Bedeutet: "Kratz dich am Arsch." Wer genau hinschaut, entdeckt an einer Ecke des Memel-Hauses noch eine weitere Kinderfigur von Kuöhl, die dem Hamburger Wasserträger den blanken Hintern entgegenstreckt.
Hans Hummel im Krankenhaus: Brunnen in der Asklepios Klinik Barmbek
Was nicht jeder weiß: Auch in der Asklepios Klinik Barmbek befindet sich eine Hommage an Hans Hummel. Einen Brunnen im Innenhof des Krankenhauses ziert eine etwa ein Meter hohe Wasserträger-Figur, die auf einer Säule steht. Aus ihren Eimern floss einmal richtiges Wasser, doch das wird aus hygienischen Gründen nun durch grünblaue Glasscherben im Brunnenbecken ersetzt. Auch an der Figur selbst hat der Zahn der Zeit genagt. Weil sie von Zinnfraß befallen war, hat sie nicht nur eine neue Hülle bekommen, sondern auch einen anderen Standort. Denn ursprünglich befand sich der Hummel-Brunnen zuerst vor dem Haus Ch. 5 der Chirurgischen Abteilung an der Fuhlsbüttler Straße und später vor dem Schwesternhaus des alten Krankenhauses, bevor er 2011 im Innenhof der neuen Asklepios Klinik Barmbek seinen Platz erhielt. Wie alt das gute Stück insgesamt ist? Der Ankauf ist auf 1915 datiert – damit ist die Wasserträger-Figur fast so alt wie das Hospital.
Wasserträger vs. Wachsfiguren: Hans Hummel vor dem PANOPTIKUM
So mancher Wachsfigur aus dem PANOPTIKUM hat der Hamburger Wasserträger bestimmt schon die Schau gestohlen. Denn wer Karl Lagerfeld, Otto Waalkes und die Queen im Kabinett besuchen will, muss zuerst an Hans Hummel vorbei. In edlem schwarzgoldenen Anstricht steht die Figur vor dem PANOPTIKUM und heißt Besucher und Kiez-Flaneure willkommen. Dieser Wasserträger ist nur einer von vielen, denn 2003 wurden in der ganzen City rund 100 Hans-Hummel-Figuren aus glasfaserverstärktem Kunststoff aufgestellt, jede von einem anderen Künstler gestaltet. 2006 hat die Stadt die Kunstwerke zugunsten von "Ein Dach für Obdachlose" versteigert, einige sind jedoch weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich.
Vom Wasserträger zum Kapitän: Figur vor der ATG Alster-Touristik
Auch am Anleger Jungfernstieg könnt ihr eine der Wasserträger-Figuren von 2003 besuchen. Sie gehört zur ATG Alster-Touristik und hat in 2020 einen frischen Anstrich bekommen. Hans Hummel trägt jetzt – äußerst passend – eine blaue Kapitänsuniform und einen roten Zylinder.
Von der Alster zur Elbe: Hans Hummel am Hafen
Wenn die Alster eine Wasserträger-Figur hat, braucht die Elbe natürlich auch eine! Hans Hummel steht dort auf der gegenüberliegenden Straßenseite zur Hafenpromenade rum, etwa Höhe der Rickmer Rickmers. Wie sein Kollege am Jungfernstieg trägt er blaurote Kapitänsuniform.
Der Wasserträger als Hamburger Superman: Figur auf der Barkhof Passage
Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist Hans Hummel … im Superman-Kostüm. Hoch oben thront er auf dem Dach der Barkhof Passage, die Spitaler- und Mönckebergstraße auf kürzestem Wege verbindet, und wacht über die Passanten. Beim nächsten Mal also Augen auf und Blick nach oben, wenn ihr vorbeikommt.
Wasserträger im Schachbrett-Look: Hummel am Bleichenfleet
Besonders künstlerisch sieht der Hans Hummel aus, der uns am Bleichfleet begegnet. Mit seinem Schachbrettmuster, das in einen Stadtplan von Hamburg übergeht, zieht er die Blicke der Passanten auf sich und hat es von allen Wasserträger-Figuren vielleicht zum größten Instagram-Ruhm gebracht. Konkret trefft ihr ihn vor der Bleichenhof-Passage, nahe der Bleichenbrücke.
Bunter Eyecatcher: Wasserträger-Figur in der PERLE Hamburg
Blumen, Käse, Pizza, Pflaster, Föhn und Sekt … die Motive, mit denen der Künstler Toni Navarro die Wasserträger-Figur in der PERLE Hamburg bemalt hat, sind gewöhnliche Dinge aus dem Alltag. Zusammen ergeben sie aber eine farbenfrohe Mischung und passen zur Food-Lounge der PERLE.
Der etwas andere Hamburger Wasserträger: Holz-Hummel in Lokstedt
War der Wasserträger aus Hamburg ein Holzkopf? Die Frage können wir zwar nicht beantworten, im Falle des Hummel-Kunstwerks in Lokstedt trifft die Bezeichnung aber zu. Am Ende des Mutzenbecherwegs stehen die Überreste eines alten Ahornbaumes. In den dicken Stamm hat der Kettensägenkünstler Michael Knüdel einen rund 1,50 Meter großen Hans Hummel eingearbeitet.
Wasserträger außerhalb Hamburgs: Hummel-Haus in Bad Lauterberg
Hans Hummel auf Reisen … tatsächlich hat der Wasserträger über Hamburg hinaus Bekanntheit erlangt. Selbst in Bad Lauterberg im Harz könnt ihr ihm begegnen. In der Hauptstraße 79 steht das sogenannte Hummel-Haus. Warum es so heißt? Weil sich an der Fassade eine Plastik des bekannten Hamburgers befindet. Ob der Wasserträger wohl auch so miesepetrig gewesen wäre, wenn er zu Lebzeiten geahnt hätte, dass er mal berühmt wird?!
Noch mehr Hamburger Legenden
Hans Hummel war wohl ein kauziger Typ, da sind sich die Historiker einig. Trotzdem hat er es zu Ruhm gebracht. Weitere Persönlichkeiten aus Hamburg, die zu Legenden geworden sind, hat kiekmo für euch aufgelistet.
Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.