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Wie digital ist Hamburg? Das Haspa-Trendbarometer hat nachgefragt

Arbeiten am Laptop Unsplash / Glenn Carstens-Peters

Bezahlen, arbeiten, lernen – vieles hat sich durch die Coronapandemie verändert und ist digitaler geworden. Doch wie fit sind die Hamburger:innen bei der Digitalisierung? Das Haspa-Trendbarometer hat sich umgehört.

Um zu einem Ergebnis zu kommen, hat die Hamburger Sparkasse eine repräsentative Online-Umfrage bei YouGov in Auftrag gegeben. Das Marktforschungs- und Meinungsinstitut hat daraufhin 512 Personen ab 18 Jahren aus der Metropolregion Hamburg befragt. Die Erhebung fand im Februar 2022 statt – und kommt zu klaren Ergebnissen.

Die Mehrheit der Hamburger:innen hält sich für digital fit

55 % aller Befragten gaben an, in Sachen Digitalisierung fit oder sehr fit zu sein. Dabei ist ein deutlicher Unterschied nach Altersgruppen auszumachen. Während sich unter den 18- bis 24-Jährigen, den Digital Natives, bereits jede:r Dritte selbst so einschätzt, sind es bei den über 55-Jährigen nur 7 %. „Die Digitalisierung macht vieles schneller und einfacher. Dabei dürfen wir aber all jene nicht vergessen, die sich damit noch etwas schwer tun“, sagt Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa.

Hamburger Sparkasse

Hamburger:innen sind täglich online

Ob Digital-Profi oder nicht, ganze 89 % aller befragten Hamburger:innen nutzen das Internet jeden Tag. Davon gaben 55 % an, mehrmals täglich online zu sein, 34 % sind es sogar fast immer. Besonders hoch im Kurs stehen dabei Kommunikationskanäle und Social-Media-Plattformen wie WhatsApp, Facebook oder Instagram, die 79 % der Teilnehmenden nutzen. Es folgen Shopping-Plattformen (74 %), digitale Unterhaltungsangebote (56 %) und dann erst Tools für Videokonferenzen sowie Reise-Portale (jeweils 35 %).

Bei dem Nutzungsverhalten dürfte es schwerfallen, auf den Konsum zu verzichten – oder? Immerhin 29 % der Befragten würden es als eine sinnvolle Erfahrung ansehen, einen Tag bewusst in den Offline-Modus zu schalten. 28 % machen dies sogar schon gelegentlich. Nur 7 % der Teilnehmenden lehnen Digital Detox komplett ab. Für die meisten (34 %) kommt der Verzicht nur infrage, wenn es wirklich sein muss.

Unsplash / Christian Lue

Corona hat die Zahlungsgewohnheiten verändert

Die regelmäßige Nutzung des Internets und nicht zuletzt auch die Coronakrise haben dazu geführt, dass die Menschen ihre Zahlungsgewohnheiten verändert haben. Der Trend geht hin zum bargeldlosen Bezahlen in Hamburg. Seit Ausbruch der Pandemie zahlt jede:r Vierte (26 %) häufiger mit Karte, 15 % der Befragten kaufen häufiger online ein und 14 % nutzen weniger Bargeld. Die Mehrheit (68 %) setzt bei Online-Geschäften auf PayPal oder Giropay, in Geschäften dominiert die Girocard (46 %). Die Bezahldienste Google Pay oder Apple Pay, die in Deutschland vergleichsweise erst seit kurzer Zeit verfügbar sind, nutzen bereits 5 % in Läden und 11 % beim Online-Shopping. „Die Nachfrage nach kontaktlosem Bezahlen und Mobile Payment nimmt in Deutschland weiter zu“, erklärt Vogelsang und fährt fort: „Für unsere Kundinnen und Kunden bauen wir unsere digitalen Payment-Services deshalb konsequent weiter aus.“

Auch Bankgeschäfte wickeln die Hamburger:innen mittlerweile am liebsten per Online-Banking am heimischen Computer (35 %) ab. Nur noch 12 % der Befragten gehen für einfache Transaktionen wie Überweisungen in eine Filiale. Auch der Großteil der Haspa-Kund:innen nutzt vermehrt digitale Services: 600.000 Menschen – etwa jeder zweite Girokunde – nehmen regelmäßig das Online-Banking-Angebot der Haspa in Anspruch, 350.000 Kund:innen verwenden die Sparkassen-App.

Unsplash / Jonas Leupe

Aber bitte mit Datenschutz!

So gern die Hamburger:innen digitale Angebote in Anspruch nehmen und im Internet surfen – die Sicherheit ihrer Daten hat dabei höchste Priorität. 91 % aller Befragten ist der Datenschutz besonders wichtig. Dabei spielt auch die Sicherheit des Online-Bankings eine große Rolle bei der Wahl der Bankverbindung. Eine Mehrheit der Hamburger:innen (64 %) möchte nicht, dass ihre Daten in China, Russland oder den USA gespeichert werden. Und das aus gutem Grund: „In anderen Ländern gelten nicht die strengen Datenschutzanforderungen der EU. Deshalb rate ich zur Vorsicht vor Unternehmen, die eigentlich keine Dienstleistungen erbringen wollen, sondern nur an Kundendaten interessiert sind“, erläutert Harald Vogelsang.