
Hamburg in Zahlen: Alles über die Nachbarschaft
In der Großstadt kennt man seine Nachbarn nicht? Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte im Auftrag der Haspa 500 Hamburger zum Thema Nachbarschaft – und kommt zu einem anderen Ergebnis.
Hamburger mögen ihre Nachbarn
Die Wohnung kann noch so schön sein, wenn die Nachbarn unerträglich sind. Das scheint zumindest bei den befragten Hamburgern aber kein großes Thema zu sein. 69 Prozent der an der Umfrage Teilnehmenden fühlen sich in ihrer Nachbarschaft wohl (33 Prozent) oder sogar sehr wohl (36 Prozent). Bloß 2 Prozent gaben an, sich gar nicht wohlzufühlen.

Corona schweißt zusammen
Seit Beginn der Corona-Pandemie im März haben viele Einwohner mehr Zeit als sonst in den eigenen vier Wänden verbracht. Social Distancing und #WirBleibenZuhause hat offenbar den Zusammenhalt zwischen Hausbewohnern und Nachbarn gestärkt. 28 Prozent der Befragten ist der Kontakt zu den Nachbarn durch COVID-19 noch wichtiger geworden. Auch insgesamt sind die Hamburger, unabhängig von Corona, in ihrem häuslichen Umfeld harmonisch unterwegs. Zwei Drittel gaben an, dass ihnen ein gutes Nachbarschaftsverhältnis wichtig (33 Prozent) oder sogar sehr wichtig (33 Prozent) sei.

Enger Kontakt vor allem in ländlichen Stadtteilen
Obwohl wir es hier mit einer Umfrage zur Stadt Hamburg zu tun haben, zeigt sich doch, dass vor allem die Teilnehmenden, die eher ländlich wohnen, mehrheitlich (54 Prozent) der Meinung sind, bereits engen Kontakt zu den Nachbarn zu pflegen. In urbaner Wohngegend teilen aber immerhin 36 Prozent diese Ansicht. Insgesamt gaben 41 Prozent der Befragten an, engen Umgang mit der Nachbarschaft zu haben. Eine weiterer interessanter Zusammenhang: Je höher das Einkommen, umso intensiver scheint auch der Kontakt zu den Nachbarn zu sein.
Da geht noch mehr
Obwohl die Hamburger Nachbarschaftsverhältnisse laut Haspa-Trendbarometer schon ziemlich gut sind, gibt es noch Luft nach oben. 20 Prozent der Befragten wünschen sich nämlich noch engeren Kontakt zu ihren Nachbarn. Bemerkenswert: Vor allem in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen scheint dieses Bedürfnis vorhanden zu sein. Hier äußerten 34 Prozent diesen Wunsch – und glauben, dass regelmäßige Veranstaltungen in der Nachbarschaft (32 Prozent) oder ein zentraler Treffpunkt, der zum Schnacken und Verweilen einlädt (28 Prozent), Abhilfe schaffen könnte.
Persönlicher Kontakt liegt vorne
Der persönliche Austausch steht ohnehin hoch im Kurs, auch wenn es darum geht, sich über Neuigkeiten im Stadtteil auf dem Laufenden zu halten. Jeder Zweite (52 Prozent) informiert sich am liebsten im direkten Gespräch mit Nachbarn darüber. Erst dahinter kommen Wochenblätter, Aushänge, Nachbarschaftsportale und Social Media. Nur 27 Prozent der Befragten gaben an, sich gar nicht über Nachbarschaft und Viertel zu informieren.

Diese Faktoren machen den Wohnort attraktiv
Gute Nachbarschaft ist wichtig, aber natürlich nicht der einzige Faktor, durch den ein Wohnort an Attraktivität gewinnt. Für 70 Prozent der befragten Hamburger ist eine fußläufige Einkaufsmöglichkeit für den täglichen Bedarf besonders relevant, gefolgt vom Preis der Wohnung (53 Prozent) und der fußläufigen Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel (48 Prozent). 28 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden ist außerdem die Nähe zur eigenen Familie und Freunden besonders wichtig, 20 Prozent schätzen einen Arbeitsplatz, der schnell zu erreichen ist. Nice to have, aber nicht sonderlich wichtig: angrenzende Schulen und Kitas, Gastronomie oder Sportvereine in der Nähe der Wohnung. Das Gute an der Nachbarschaft: Das Verhältnis kann man auch nach der Entscheidung für einen Wohnort und dem Einzug noch nachhaltig und positiv beeinflussen.

Persönlicher Austausch – zum Beispiel auf dem Wochenmarkt
Wo Klatsch und Tratsch unter Anwohnern gerne ausgetauscht wird? Auf einem der vielen Wochenmärkte in Hamburg. In dem Sinne: Auf gute Nachbarschaft!Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.