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Jupiter Union / Jennifer Meyer
Hamburg

Grillen im Sommer: Haben Hamburgs Parks ein Müllproblem?

Jennifer Meyer
Jennifer Meyer

An schönen Tagen sieht man in Parks in Barmbek und Wandsbek vor allem: Sonnenhungrige und übervolle Abfalleimer. Die Hamburger Stadtreinigung versucht der Müllberge Herr zu werden. Nun folgen saftige Geldbußen.

Sonne satt, keine nennenswerten Regenschauer, Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad – gefühlt hatten wir so ein herrliches Frühlingswetter in Hamburg seit Jahren nicht. Und was machen wir Hanseaten, getrieben von unserer Super-Sommerlaune und dem Vitamin-D-Überschuss? Wir grillen – auf öffentlichen Grünflächen und das zurzeit ziemlich regelmäßig. Schließlich weiß niemand, ob der Hamburger Sommer nicht bereits nächste Woche wieder vorbei ist. Doch so schön, wie laue Grillabende in Parks in Barmbek und Wandsbek auch sind, zurzeit sind sie auch eine Belastung für die Stadt und die Umwelt. Denn beim schnellen Grillen im Stadtpark produzieren dank Einweggrills, Plastikverpackungen und Getränkeflaschen vor allem eins: Müll. Und das in so großen Massen, dass die Grünflächen im Stadtpark bereits nach den ersten warmen Wochenenden im April regelmäßig mit Abfällen übersät waren.

Nicht nur der Stadtpark ist betroffen

Doch auch die Parks, die nicht als Sommerhotspots für Griller gelten, wie die Rasenflächen um den Mühlenteich in Wandsbek, werden an schönen Tagen vom Abfall in Mitleidenschaft gezogen. Weil auch hier Menschen ihren Müll unachtsam zurücklassen, aber wohl auch weil die Abfallbehälter schlicht zu klein sind.

Das große Problem: Die Verschmutzung der grünen Seelen unserer Stadt ist nicht nur unter ästhetischen Gesichtspunkten bedenklich. Unsere Weltmeere haben einen Plastikmüllproblem: Wie viel Plastik genau im Ozean landet, weiß keiner. Schätzungen der University of Georgia zufolge zwischen 5,3 und 14 Millionen Tonnen jährlich allein aus Küstenregionen. Das meiste davon wird aber nicht einfach im Meer entsorgt, sondern gelangt durch unachtsam entsorgten Müll an Küstenregionen oder Flussufern letztendlich in unsere Weltmeere. Damit leisten wir auch mit Plastikmüll, der in die Alster und die Elbe flattert, unseren Beitrag dazu.Alle, die dabei beobachtet werden, wie sie unsere Stadt durch Bequemlichkeit oder Rücksichtslosigkeit verschmutzen, werden jetzt zur Kasse gebeten.

Die „WasteWatcher“ verhängen Geldbußen

Die Stadtreinigung Hamburg reagierte jüngst mit neuen Maßnahmen, um der Müllberge Herr zu werden: Seit Anfang Mai sind erstmals 30 „WasteWatcher“ an den beliebtesten grünen Grillflecken in Hamburg unterwegs. Sie sollen Verwarnungen gegen Fehlverhalten aussprechen, können aber auch Bußgelder verhängen. Die liegen zum Beispiel bei 250 Euro für das Grillen an Orten, die nicht als Grillzone gekennzeichnet sind, und bei 55 Euro für unachtsam weggeworfenen Verpackungsmüll. 1.000 Euro werden fällig, wenn die Grillkohle unzureichend gelöscht ist. "Littering ist kein Kavaliersdelikt", so Holger Lange, Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg. "Alle, die dabei beobachtet werden, wie sie unsere Stadt durch Bequemlichkeit oder Rücksichtslosigkeit verschmutzen, werden jetzt zur Kasse gebeten." Zudem sollen 7.000 zu kleine und oft veraltete Mülleimer durch 5.000 neuere und größere Abfallcontainer getauscht werden.

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Seid ein gutes Vorbild!

Ob die Maßnahmen etwas bewirken, wird man erst im Laufe des Sommers sehen. Für den Umweltschutz und ein schönes Hamburg sollte man sich darauf aber trotzdem nicht verlassen. Denn am Ende kann jeder einzelne Einzelne den Unterschied machen. Eure Sitznachbarn im Park haben nicht alles wieder mitgenommen, was sie zum Grillen angeschleppt haben? Fast euch ein Herz und nehmt es mit. Und sollten Abfallbehälter bereits zum Bersten voll sein, einfach den Müll bis nach Hause oder zum nächsten leeren Abfalleimer tragen. Die Umwelt wird es uns danken.