
Seilbahn statt S-Bahn in Hamburg: Das steckt hinter den kuriosen Plänen
Die Grünen haben eine Idee – und die klingt gleichermaßen verrückt wie genial: Eine Seilbahn, die von Pinneberg bis nach Altona reicht.
Im Kreis Pinneberg diskutieren die Grünen aktuell darüber, ob die Anwohner des Stadtteils künftig nicht mehr mit dem Auto oder der Bahn zur Arbeit fahren – sondern mit einer Seilbahn. Ihr Plan: Eine 30 Kilometer lange Seilbahn zwischen Elmshorn und dem neuen Fernbahnhof Diebsteich errichten. Getragen von Stelzen soll sie entlang der Autobahn 23, also durch – beziehungsweise über – Eidelstedt, Stellingen, Eimsbüttel und Altona führen.
In luftiger Höhe über jeden Stau hinweg – zumindest in der Theorie
Prinzipiell nicht verkehrt. Allerdings sind Seilbahnen natürlich bedeutend langsamer, als so eine S-Bahn. Von einem Auto mal ganz zu schweigen. Dazu kommt, dass in eine Gondel deutlich weniger Pendler passen, als in die Bahn-Waggons.Nichtsdestotrotz fordert der Antrag, der auf einer Mitgliederversammlung der Grünen im Kreis Pinneberg eingebracht wurde, die Kosten für den Bau eines dritten Eisenbahngleises zwischen Hamburg und Elmshorn mit denen einer Seilbahnkonstruktion zu vergleichen. Ihr Argument für den Bau: Seilbahnen seien deutlich umweltfreundlicher, die Konstruktion nehme weniger Platz in Anspruch und auch die Kosten sollen geringer sein.
Und wer hat's erfunden?
Die Idee mit der Seilbahn ist übrigens nicht ganz neu. Zumindest in Bolivien. Dort verbindet nämlich eine Bahn die Hauptstadt La Paz mit dem Stadtteil El Alto. Allerdings liegt die Stadt in den Anden auf einer Höhe von 4.000 Metern – und hat im Gegensatz zum flachen Hamburg viele Hanglagen zu bieten.
Hier wird in Hamburg bereits gebaut
Hier werden neue Gleise verlegt, dort der Straßenbelag erneuert: An Elbe und Alster wird an jeder Ecke gehämmert und gewerkelt. Kennt ihr zum Beispiel schon die drei Baustellen in Hamburg, auf die ihr euch im Juni gefasst machen solltet ? Und auch einige HVV-Bahnstrecken sind gesperrt.