
Ende für den Gewerbehof Hagen? Mieter starten Petition
Die Mieter des Gewerbehofs Hagen bangen um ihren Hof: Nach einem jahrelangen Streit zwischen zwei Vermietern wurde jetzt die einzige Zufahrt zum Gelände gesperrt.
Die Ottenser Hinterhöfe : Versteckt hinter Toreinfahrten und Rundbögen warten in den versteckten Nischen zwischen Häusblöcken oft grüne Oasen, kleine Läden oder das Zuhause spannender Vereine. Diese Hinterhöfe machen einen großen Charme des Viertels aus. Einer davon ist der Gewerbehof Hagen – das Zentrum eines jahrelangen Konflikts.
Bunte Mischung im Gewerbehof Hagen
Seit den 1930er-Jahren ist der Hof im Familienbesitz der Hagens. Hier arbeiten heute über 80 Beschäftige in Werkstätten, bei Handwerkern, in Künstlerateliers, Tanzstudios, Musikschulen, einer Designagentur und der sozialen Suppenküche "La Cantina". Der Knackpunkt: Der Hof hat nur eine einzige Zufahrt. Diese liegt aber nicht etwa auf dem Grundstück Hagen Verwaltung GbR, sondern auf dem Nachbargrundstück. Die Mieter des Gewerbehofs nutzen die Zufahrt schon seit Jahrzehnten. Vor fünf Jahren wechselte das benachbarte Gebäude den Besitzer, die neuen Inhaber bestehen auf ihr Eigentumsrecht. Seitdem befinden sich die beiden Parteien in einem Rechtsstreit um die Nutzung der Zufahrt.
Gewerbehof Hagen: Die Mieter brauchen eine Einfahrt
Hinzu kommt: Seit einiger Zeit ist der Keller, der sich unter der Einfahrt befindet, einsturzgefährdet. Im Februar wurde die Zufahrt deshalb gesperrt. Für einige Mieter, die den Hof zum Ein- und Ausladen oder als Parkplatz für Kunden brauchen, ist diese Sperrung existenzbedrohend – der Gewerbehof hat deshalb jetzt eine Petition gestartet, um öffentliches Aufsehen auf das Problem zu ziehen. Inzwischen vermittelt auch die Lokalpolitik. Kleingewerbe wie die auf dem Gewerbehof Hagen werden immer öfter an den Stadtrand gedrängt, weil sie in dicht besiedelten Gebieten wie Ottensen die Mieten kaum noch stemmen können.