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Shutterstock / Canetti
Billstedt

5 Gedanken, die ihr an der U-Bahnstation Mümmelmannsberg habt

David Kim
David Kim

Wer am U-Bahnhof Mümmelmannsberg aussteigt, hat verpennt oder ist dort zu Hause. Ansonsten verschlägt es nur wenige Hamburger hierher. 5 Gedanken, wenn ihr zum ersten Mal an der Station aussteigt.

Verdammt, ich bin eingeschlafen!

"Nächster Halt: Mümmelmannsberg. Endhaltstelle. Bitte alle aussteigen." Bei dieser Ansage schreckt ihr in der U2 vom Sitz hoch. Dabei wolltet ihr doch eigentlich am Berliner Tor umsteigen. Doch nach einer langen Nacht fällt es manchmal schwer, die Augen offen zu halten, wenn euch das sanfte Schaukeln der U-Bahn langsam in den Schlaf wiegt. Nach dem ersten Schreck folgt der wütende Gedanke, warum euch denn keiner der vielen Menschen um euch herum geweckt hat. Doch nachdem ihr euch kurz umgeschaut habt, ist klar: Ach so, hier ist ja fast gar keiner mehr ...

Was für ein Traum in Pastellrosa!

Wenn ihr jetzt schon mal da seid, könnt ihr euch den U-Bahnhof Mümmelmannsberg auch genauer ansehen. Ihr betretet das verlassene Bahngleis und staunt nicht schlecht: Die Station ist ein Traum in Pastellrosa. Unweigerlich müsst ihr beim Anblick der Fliesen an Zuckerwatte vom Hamburger Dom denken. Außerdem bilden die Kacheln einen hübschen Kontrast zu den Elementen an Wänden und Decke in Petrolblau. Wer hätte das gedacht, dass Mümmelmannsberg eine der schönsten, aber unterschätztesten Stationen der Stadt ist?!

Ich seh' nur Hasen!

Nachdem ihr euch an den rosa Fliesen sattgesehen habt, springt euch – im wahrsten Sinne des Wortes – ein weiteres Detail entgegen. Hier sind ja überall Hasen! Natürlich hoppeln in der Station keine echten puscheligen Kaninchen herum. Doch an den Wänden haben die Architekten Hasenfiguren aus Stein eingearbeitet. Das nennt man Liebe zum Detail! Die Siedlung Mümmelmannsberg und der dazugehörige U-Bahnhof machen ihrem Namen also alle Ehre. Übrigens trägt die Gegend nicht umsonst diesen Titel. Zum einen tummelten sich dort früher tatsächlich viele Hasen, zum anderen kommt der Name aber von der Erzählung "Mümmelmann. Ein Tierbuch" des Heide-Dichters Hermann Löns, die Anfang des 20. Jahrhunderts sehr beliebt war.

Hier könnte auch "4 Blocks" spielen!

Das Innere der U-Bahnstation Mümmelmannsberg habt ihr nun zur Genüge inspiziert. Also verlasst ihr den Hasenbau und steigt nach oben, dem Tageslicht entgegen. Die nähere Umgebung ist nun leider nicht mehr ganz so idyllisch und bunt, wie es der Name und das Innere der Station verheißen lassen. Stattdessen kommen euch zwischen Beton, Hochhäusern und kahlen Plätzen Reminiszenzen an Berlin-Neukölln in den Kopf. Oder zumindest daran, wie der Bezirk oft dargestellt wird. Wäre die Serie "4 Blocks" in Hamburg gedreht worden, dann wohl hier! Wer nicht weiß, worum es geht: Die Eigenproduktion vom Sender TNT Serie zeigt in drei Staffeln die fiktiven kriminellen Machenschaften der libanesischen Familie Hamady, die vier Blocks in Neukölln kontrolliert. Doch auch andere Clans und Banden streben nach der Herrschaft über die Gegend.

Ganz schön brutal!

Während sich Hochhäuser und Platten vor euch auftürmen, kommt euch der Gedanke, dass das alles doch ganz schön brutal ist. Brutal nicht im Sinne von gewalttätig und rücksichtslos, sondern nach den architektonischen Prinzipien des Brutalismus in seiner schönsten Form. Der vom Architekten Le Corbusier geprägte Baustil stellt simple geometrische Formen, grobe Beschaffenheiten und natürlich den Beton als Material in den Mittelpunkt. Manche finden's ästhetisch, andere nicht. Doch eins ist die vorherrschende Architektur in Mümmelmannsberg in jedem Fall: besonders.

Gedanken, die jeder Hamburger in der U3 hat

Wenn ihr eher mit der U3 als mit der U2 in Hamburg unterwegs seid, kennt ihr das sicher: Diese Gedanken habt ihr nur in der U3. Oder auch 10 Gedanken, die jeder beim ersten Besuch in Hamburg hat.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.