Direkt zum Inhalt
Pressefoto Fettes Brot
Jens Herrndorff
Hamburg

Fettes Brot sagt tschüss: 5 Highlights aus der Bandgeschichte

Linda Bernhof
Linda Bernhof

"Gruppe Fettes Brot is nicht nur ancient ... sondern HISTORY!": Das verkündete die Band am 31. August 2022 und hängte direkt einen Abschiedssong hinten dran: "Brot weint nicht". Wars das jetzt? Mitnichten! Denn die drei Musiker wären ja nicht die Brote, wenn sie die Bühne nicht mit viel Radau verlassen würden. Daher warten 2023 die Abschiedstour "FB ... is history!" (Tickets könnt ihr schon kaufen), eine Greatest-Hits-Platte und sicherlich noch einige Überraschungen auf euch. Wir schwelgen derweil schon mal in Erinnerungen aus fast 30 Jahren Bandgeschichte.

Fettes Brot lieferte DIE Hymne für Norddeutschland

Sobald die ersten Töne aus den Boxen schallen, stimmen die Ersten mit ein: "Een, Twej, Een Twej, Drej – Sech mol 'Hey' [Hey!] Sech mol 'Hoo' [Hoo!]". Dieser Song hat sich innerhalb kürzester Zeit zur Hymne für Hamburg – ach was, für ganz Norddeutschland! – aufgeschwungen. "Nordisch by Nature", das ist hier ein geflügeltes Wort und deswegen tönt es auch spätestens im Refrain aus allen Kehlen: "Nordisch, uh uh uhhh, Nordisch by Nature". Mit dem Song gelang Fettes Brot 1995 der Durchbruch. Ihren in Deutschland und der Schweiz erfolgreichsten Hit landeten sie aber ein Jahr später mit "Jein". Der Song hielt sich 37 Wochen in den Charts.

Fettes Brot hatte zwei Auftritte bei "Die drei ???"

Die drei Brote in Rocky Beach – besser gehts ja wohl nicht! Tatsächlich haben die Jungs von Fettes Brot in gleich zwei Folgen der legendären Hörspiel-Reihe mitgewirkt. In der Folge 76 "Stimmen aus dem Nichts" sind die Hip-Hopper als Anrufbeantworterstimme zu hören. Eine etwas größere Rolle spielen sie in "Im Bann des Voodoo" (die grandiose Folge 79) als die Band "Wet Boys". In dieser Rolle performen sie auch den Song "Mehr Schein als Sein". Tipp: Wenn ihr die Folge auf Spotify hört, wird das Lied in Kapitel 7 abgespielt. Im Gegenzug ist auf dem Album "Fettes Brot lässt grüßen" ein Mini-Hörspiel mit den Sprechern von Justus, Peter und Bob zu finden. Lieben wir!

Fettes Brot gewann fast den Bundesvision Song Contest

In Österreich wurde übrigens nicht "Jein", sondern "Emanuela" zum Chart-Spitzenreiter. Das ist aber noch nicht alles, was es zu dem Hit zu erzählen gibt. Erinnert ihr euch noch, dass Fettes Brot mit eben diesem Song den zweiten Platz beim Bundesvision Song Contest im Jahr 2005 gewann? Sie traten damals für ihr Heimat-Bundesland Schleswig-Holstein an. Wer es noch nicht wusste: Die drei Musiker stammen aus dem Kreis Pinneberg. Dokter Renz alias Martin Vandreier ist in Halstenbek aufgewachsen, König Boris alias Boris Lauterbach kommt aus Schenefeld und Björn Beton alias Schiffmeister alias Björn Warns aus Pinneberg. Den ersten Platz belegte damals die Band Juli mit ihrem Song "Geile Zeit". Der Bundesvision Song Contest war eine Sendung von und mit Stefan Raab, die von 2005 bis 2015 ausgestrahlt wurde. In den nächsten Jahren holten sich unter anderem Seeed, Subway to Sally und Bosse (der übrigens in Hamburg wohnt) den Titel.

Fettes Brot ging 2007 unter Pseudonym auf Undercover-Tour

Im Jahr 2008 erschien das Album "Strom und Drang". Mit diesem gingen die Brote noch vor der Veröffentlichung auf Tour – allerdings erstmal inkognito unter dem Pseudonym "Bette Frost" (Anagramm von Fettes Brot). In neun Clubs spielten sie unter diesem Namen ihre neuen Songs. "Wir wollten den Rahmen klein halten", erklärte Björn Beton damals auf 20min.ch. "Die echten Fans sollten die neuen Songs als Erste hören." Bette Frost ist aber nicht das einzige Pseudonym, unter dem die Band auftrat. In den 1990er-Jahren tourten sie als "Sven, Sven und Sven" durch Deutschland, um auch mal wieder in kleineren Hallen zu spielen. Unter dem Namen "D.O.C.H.!" sangen die Brote in den 2000er-Jahren Punk-Songs. Und 2013 spielten sie als "Brote Flora" in der Roten Flora, handelten sich dabei aber einigen Ärger mit dem Eigentümer ein.

Fettes Brot gab im Sommer 2022 ein Gratis-Konzert im Hamburger Hafen

Dieses Highlight ist noch ziemlich frisch. Nach der langen und durch die Pandemie bedingten Bühnenpause traten die Brote Ende August 2022 überraschend und gratis im Hamburger Hafen auf. Bei Instagram verkündeten sie am 25. August: "Wir sind morgen zwischen 15h und 20h nacheinander an bis zu 5 Plätzen umsonst und draussen in HH. Checkt ab Freitag-Morgen unser FB, Insta und Twitter, wo wir wann sein werden." Raus kam ein Barkassen-Konzert auf der Elbe. Die drei Brote schipperten auf der "Flottbek" von Övelgönne über die Landungsbrücken bis zu den Magellanterrassen und dann noch bis zum Entenwerder 1. "Nordisch by Nature", "Emanuela" und viele weitere ihrer großen Hits schallten über die Elbe zu den Fans und wieder zurück.

Und weils so schön ist, wollen wir euch dieses Bild nicht vorenthalten:

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.

Quellen zum Text: