
Erinnerungskultur: Der Arie-Goral-Platz im Grindel wurde eingeweiht
Zum Gedenken an den jüdischen Maler, Publizisten und Aktivisten Arie Goral wurde im Grindelviertel ein Kreisverkehr umbenannt.
Der "Grindel-Kreisel" zwischen den Straßen Grindelhof, Rutschbahn und Hartungsstraße trägt jetzt einen neuen Namen: Mitte Oktober 2019 wurde der Platz nach dem jüdischen Schriftsteller, Maler und Friedensaktivisten Arie Goral benannt. Anlässlich seines 110. Geburtstags enthüllte Jana Schiedek, Staatsrätin für Kultur und Medien, gemeinsam mit Michael K. Nathan, dem Vorsitzenden der Arie-Goral-Gesellschaft, und der Witwe von Arie Goral, Eva Sternheim-Peters, das neue Straßenschild.
Prägend für Hamburg: Aktivist Arie Goral
Arie Goral wuchs in Hamburg auf und emigrierte 1933 über Frankreich nach Palästina. Seine gesamte Familie wurde von den Nationalsozialsten in Konzentrationslagern ermordet. Als Arie Goral Anfang der 1650er-Jahre zurückkam, widmete er sich der Chronik des jüdischen Lebens im Grindelviertel. Das galt als Zentrum der jüdischen Gemeinde vor der Machtübernahme des NS-Regimes in Hamburg. Arie Goral setzte sich dafür ein, dass die Staats- und Universitätsbibliothek den Namen des Journalisten Carl von Ossietzky trägt. Dieser hatte sich zu Lebzeiten als Herausgeber der Zeitschrift "Die Weltbühne" gegen Hitler und den Aufstieg der Nationalsozialisten aufgelehnt. Passend also, dass es nun einen Arie-Goral-Platz inmitten des Grindelviertels gibt. Der neue Platz soll jeden Tag daran erinnern, "dass wir im Geiste seines Namensgebers handeln müssen: Wir sind gefordert, jedem Anflug von Antisemitismus und Rechtsextremismus die Stirn zu bieten", so Jana Schiedek. Infos: Arie-Goral-Platz, 20146 Hamburg
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