
Hamburg spart Energie: An diesen 5 Orten geht das Licht aus
Am 1. September 2022 ist die Energieeinsparverordnung des Bundes in Kraft getreten. Diese betrifft auch Hamburg, sodass der Senat einen 25-Punkte-Plan mit Maßnahmen zum Energiesparen im öffentlichen Raum beschlossen hat. Welche Auswirkungen die Energiekrise auf das öffentliche Leben in Hamburg hat, lest ihr hier: fünf Veränderungen.
Wasserlichtkonzerte: Saison endet am 14. statt am 30. September
Die Wasserlichtkonzerte in Planten un Blomen gehören einfach zum Hamburger Sommer dazu. Nicht nur viele Touristen sind fasziniert von dem harmonischen Zusammenspiel aus Musik, Farben und Wasser. Auch die Hamburger nutzen das Ereignis für ein romantisches Date, ein Picknick mit der Familie oder ein Bierchen mit Freunden am Parksee. Falls ihr dieses Jahr noch nicht dort wart, solltet ihr euch sputen. Denn die Lichter der Wasserlichtorgel gehen in diesem Jahr früher aus als sonst. Normalerweise dauert die Wasserlichtkonzert-Saison bis Ende September, aufgrund der Energiekrise ist nun aber schon am 14. September Schluss. Denn weil das Gas knapp wird, will auch Planten un Blomen einen Beitrag dazu leisten, Energie zu sparen. Immerhin konnten wir uns in diesem Jahr wieder an den Wasserspielen erfreuen, nachdem in den letzten zwei Corona-Jahren die Lichter der Wasserlichtorgel ausgeblieben sind.
Alsterfontäne: Seit dem 1. September ist das Wasser abgedreht
Vielleicht ist es euch schon aufgefallen: Auf der Binnenalster sprudelts nicht mehr. Die große Alsterfontäne mitsamt ihrer Beleuchtung bei Nacht wurde in diesem Jahr zum 1. September abgeschaltet. Aber aus gutem Grund: "Durch das frühere Saisonende können bis zu 35.000 KWh Strom monatlich gespart werden", erklärt Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte. In den Vorjahren war das Hamburger Wahrzeichen von April bis November zwischen 9 und 24 Uhr in Betrieb. Die Alsterfontäne ist nun in ihrem Winterlager, wo die Pumpe gewartet und auf das kommende Jahr vorbereitet wird. In 2023 begrüßt sie dann hoffentlich wieder traditionell den Frühling – in alter Strahlkraft.
Auch andere Fontänen und Brunnen in Hamburg sitzen ab dem 15. September auf dem Trockenen, etwa der Brunnen mit Geysir im Inselpark, der Brunnen am Platz der Republik in Altona, am Kaiser-Wilhelm-Platz in Bergedorf sowie im Innenhof des Hamburger Rathauses.
Reeperbahn: Auf St. Pauli brennt noch Licht
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins … ists dunkel. So oder ähnlich würde der Text von Hans Albers wohl lauten, wenn er diese seltsamen Zeiten, in denen wir uns befinden, noch miterlebt hätte. Also … zumindest in der Theorie. Denn die neuen Energiesparvorgaben des Bundes verbieten beleuchtete Außenwerbung ab 22 Uhr. Konkret heißt es in der Verordnung: "Der Betrieb beleuchteter oder lichtemittierender Werbeanlagen ist von 22 Uhr bis 16 Uhr des Folgetages untersagt." Wie viele Freiheiten dieser Satz gewähren kann, wird sich noch zeigen, doch nach Wortlaut bedeutet das: Auch auf dem Kiez müssen Bars, Clubs, Restaurants, Sexshops und Stripclubs ihre Außenwerbung und beleuchteten Schilder abschalten. In der Praxis ergibt sich nach zehn Uhr abends ein gemischtes Bild. Die markante Außenfassade vom Klubhaus ist dunkel, auch der große Bildschirm am Spielbudenplatz ist erloschen, doch nicht jede kleine Kneipe hält sich an die Verordnung. Oder wie Jan Delay es formulieren würde: "Auf St. Pauli brennt noch Licht."
sportspaß: Saunaschließung ab 1. Oktober
Mitglieder von Hamburgs größtem Sportverein sportspaß müssen jetzt stark sein – zumindest diejenigen, die einen Tarif mit Saunanutzung abgeschlossen haben. Ab dem 1. Oktober hat es sich erst mal ausgeschwitzt. Denn als Resultat der Energiekrise schließt sportspaß vorerst alle Saunen in den Centern. Dies betrifft die Standorte Altona Bahnhof, Berliner Tor, City Nord und Holsteinischer Kamp, deren Saunen aktuell noch an zwei bis vier Tagen geöffnet sind. Für die Zusatzmitgliedschaften "Sauna" setzt der Verein den Lastschrift-Einzug bis zur Wiederaufnahme des Betriebs aus. Bei der Mitgliedschaft "Fitness-Studio und Gerätebereich + Sauna" reduziert sich der Beitrag auf 30 Euro pro Quartal, was den Kosten der Mitgliedschaft "Fitness-Studio und Gerätebereich" entspricht. Bäderland dagegen hat seine Saunen am 1. September wieder geöffnet, nachdem diese im Sommer den Betrieb eingestellt hatten.
Rathaus: Die Lichter sind aus
"Auf das Anstrahlen von Denkmälern und öffentlichen Gebäuden wird weitgehend verzichtet", heißt es im Energiesparplan des Senats. Wer die Regeln aufstellt, sollte natürlich mit gutem Beispiel vorangehen. Deshalb bleibt das Hamburger Rathaus nach Einbruch der Dunkelheit zappenduster. Das Wahrzeichen in der Innenstadt wird nicht mehr angestrahlt. Ein ungewohntes Bild, das wir bislang nur von der WWF-Aktion "Earth Hour" kannten. Aber nicht nur beim Rathaus gehen die Lichter aus. Auch das Bergedorfer Schloss wird nicht mehr beleuchtet, genauso wie die Speicherstadt und die Hauptkirchen. Aber Hamburgs Sehenswürdigkeiten geben zum Glück auch bei Tag ein gutes Bild ab.
Den gesamten 25-Punkte-Plan des Senats mit allen Energiesparmaßnahmen könnt ihr online nachlesen. Darin finden sich auch einige kuriose Maßnahmen. Etwa sollen alle noch aktiven Paternoster der Stadt abgeschaltet und die Anzahl der Drucker in öffentlichen Einrichtungen reduziert werden.
Wege, um zu sparen
In diesen Zeiten kann es nicht schaden, neben Energie auch noch Geld zu sparen. Wir haben ein paar Tipps, wie ihr der Inflation die kalte Schulter zeigt.
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