
Ein Denkmal für Wandsbek? Diskussion um Kunstwerk
Ärger um ein geplantes Denkmal: Die Christus-Kirchengemeinde Wandsbek möchte Helmuth James Graf von Moltke mit einem Kunstwerk in Wandsbek ehren. Einziger Haken: Moltke hatte nichts mit dem Stadtteil zu tun. Opfer- und Geschichtsverbände sind skeptisch.
Zwei Parteien, zwei Meinungen: Während die Christus-Kirchengemeinde Wandsbek lieber heute als morgen mit der Errichtung des Kunstwerks "DenkRaum Moltke" beginnen möchte, sind Opfer- und Geschichtsverbände skeptisch. Das Denkmal soll auf dem Grundstück der Schloßstraße 78 an den Widerstandskämpfer Helmuth James Graf von Moltke erinnern. Dieser wurde 1945 von den Nationalsozialisten ermordet. Der Knackpunkt: Moltke sei ein ehrenwerter Mann, habe aber keinerlei Bezug zu Wandsbek.
Runder Tisch gegründet
Noch ist nichts in trockenen Tüchern. Es muss nun erst einmal eine Prüfung stattfinden, inwiefern das geplante Kunstwerk Teil eines Ortes der Erinnerung in Wandsbek sein kann. Die Bezirksversammlung Wandsbek beschloss deshalb, einen Runden Tisch zu gründen. Dieser soll Politik, Verwaltung, Opferverbände und Geschichtsgruppen zusammenbringen. Ginge es nach der Kirchengemeinde, würde der "DenkRaum" spätestens im kommenden Jahr und zeitlich passend Einweihung feiern, nämlich 75 Jahre nach dem Ende des Nazi-Regimes. Um das zu erreichen, sei man "gesprächsbereit und offen für alles", so Sabine Gnekow vom Kirchengemeinderat gegenüber dem Hamburger Wochenblatt.