
Eimsbütteler Straßennamen: Die Kottwitzstraße
Osterstraße, Hoheluftchaussee, Gärtnerstraße: Lebendige Einkaufsstraßen in Eimsbüttel und all die kleinen Wohnstraßen – woher haben sie ihre Namen? Wir klären in lockerer Folge auf.
Die Kottwitzstraße liegt im Eimsbütteler Generalsviertel und verläuft zwischen der Gärtnerstraße sowie der Bismarckstraße und kreuzt dabei den Eppendorfer Weg. In der Straße stehen viele, meist aufwendig renovierte, Jugendstilhäuser mit schönen Balkonen, aber auch einige Nachkriegsbauten. Das Generalsviertel ist ein Wohnviertel im Stadtteil Hoheluft-West. Die Straßen sind nach sieben preußischen Generälen (Helmuth Karl Bernhard von Moltke, Friedrich von Wrangel, Albrecht von Roon, Hugo von Kottwitz, August Neidhardt von Gneisenau, Albrecht Gustav von Manstein, Udo von Tresckow) sowie dem einstigen preußischen Ministerpräsidenten und deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck benannt.
Straßenname mit militärischen Wurzeln
Benannt ist die Kottwitzstraße nach Hugo Karl Ernst Freiherr von Kottwitz, einem preußischen General der Infanterie. Er wurde am 6. Januar 1815 im niederschlesischen Wahlstatt als Sohn von Karl Emil Rudolf Freiherr von Kottwitz und dessen Ehefrau Auguste geboren. An seinem 17. Geburtstag trat Kottwitz in das 11. Infanterieregiment der Preußischen Armee in Breslau ein. Bis zum 3. April 1866, kurz vor dem Deutschen Krieg, blieb er in diesem Regiment. An diesem Tag wurde er als Oberstleutnant zum Kommandeur des 4. Westfälischen Infanterieregiments Nr. 17 ernannt.

Als Teil der Elbarmee zeichnete sich sein Regiment bei der Schlacht von Königgrätz durch die erfolgreiche Erstürmung des von sächsischen Truppen gehaltenen Waldes von Bor aus. Kottwitz erhielt dafür den Roten Adlerorden III. Klasse mit Schwertern. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 war Kottwitz mit seiner Brigade an verschiedenen Schlachten beteiligt, unter anderem an dem entscheidenden Sieg über die Loirearmee bei Le Mans.
Von Württemberg nach Königsberg
Nach Ende des Deutsch-Französischen Kriegs wurde er als Offizier von der Infanterie zur Armee versetzt und nach Württemberg kommandiert, um dort in Stuttgart die Führung der 26. Divison zu übernehmen. Kottwitz wurde 1874 zum Kommandeur und ein Jahr später zum Generalleutnant befördert. Im Dezember 1877 wurde er nach Königsberg abkommandiert, dort stand er bis zu seiner Pension im Februar 1878 der 1. Division vor.

Zu seinem Ruhestand wurde ihm der Rote Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern verliehen. Außerdem war Freiherr von Kottwitz Ehrenritter des Johanniterordens, zudem wurde ihm am 25. Jahrestags der Schlacht bei Loigny und Poupry den Ehrentitel eines Generals von Kaiser Wilhelm II. verliehen. Nach seiner militärischen Karriere ließ sich Kottwitz mit seiner Frau Alwine Adelaide Rosalie Charlotte von Eicke, die er 1839 geheiratet und mit der er zwei Söhne hatte, in Stuttgart nieder. Dort starb er am 13. Mai 1897.
Heute beschauliche Wohnstraße
Heute ist die Kottwitzstraße eine ruhige beschauliche Wohnstraße mit einigen wenigen Ladenbüros, wie zum Beispiel einer Sprachschule und einem großen Kinderspielplatz. Nur an den Kreuzungen zum Eppendorfer Weg, zur Gärtnerstraße und zur Bismarckstraße gibt es ein paar kleinere Läden und einen Friseur.