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Bergedorf

Erste automatisierte S-Bahnen fahren nach Bergedorf

Sirany Schümann
Sirany Schümann

Nun kommt die digitale Revolution: Hamburgs erste automatisierten S-Bahnen werden schon im Herbst 2020 den Bahnhof Bergedorf ansteuern! Bei kiekmo lest ihr, was es mit dem Pilotprojekt auf sich hat.

Der Bahnhof Hamburg-Bergedorf könnte schon bald der Ausgangspunkt einer digitalen Neuerung sein. Denn aktuell fahren in Deutschland noch keine voll automatisierten S-Bahnen im DB-Netz. Das wird sich aber ändern! Die S-Bahn Hamburg stellte am 28. August den ersten computergesteuerten Zug vor, der schon bald Hamburgs Gleise befahren wird. Schon ab Herbst 2020 sollen die ersten vier automatisierten S-Bahnen der Linien S21 und S2 testweise – noch ohne Fahrgäste – zwischen Berliner Tor und Bergedorf/Aumühle verkehren. Zusteigen dürfen wir dann aber erst ab Oktober 2021.

System ermöglicht engere Taktung

Die S-Bahnen werden hierbei per Funksignal aus der Streckenzentrale gelenkt. Wie das genau funktioniert? Über das Sicherheitssystem ETCS (European Train Control System) erfolgt die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Stellwerk. Das System ATO (Automatic Train Operation) hilft außerdem dabei, Züge auf derselben Strecke zu koordinieren. Zwei Computer unter der Bahn sorgen für reibungslose Fahrt: Einer prüft, ob die Strecke frei ist, der andere ist für die Türen verantwortlich. "Der Vorteil dieses Systems, das wir in Hamburg erstmals in Deutschland einführen, ist, dass man viel engere Zugfolgen fahren kann und dadurch nicht alle Strecken neu bauen muss, sondern doppelt so viele Züge auf derselben Strecke fahren kann", erklärt Verkehrssenator Anjes Tjarks. Gut so – sonst könnte es eng werden, wenn S4 und S32 hinzukommen. S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke spricht im Hamburger Abendblatt von 20 Prozent mehr Kapazität.

Komplett ohne Fahrer geht es nicht

Ganz ohne Fahrer sind die S-Bahnen dann aber doch nicht im Nahverkehr unterwegs. Ein Zugführer ist immer als Begleitung anwesend. Er greift bei Störungen oder in Notfällen ein. Denn etwaige spontan auftretende Hindernisse wie Personen oder Tiere auf den Gleisen erkennt der Computer nicht. Außerdem muss die Person die Sicherheitsfahrschaltung betätigen, bevor der Zug den Betrieb aufnimmt. Nur auf einem kurzen Streckenabschnitt wird die S-Bahn wohl doch völlig automatisiert fahren: Am Wendepunkt des Bahnhofs Bergedorf verlässt auch der Fahrer den Zug und steigt erst wieder ein, wenn das Fahrzeug gedreht hat und es zurück in Richtung Berliner Tor geht. Die Kosten von 60 Millionen Euro teilen sich die Stadt Hamburg, Siemens und die Deutsche Bahn AG zu gleichen Teilen. Verläuft das Pilotprojekt erfolgreich, werden alle S-Bahnen und auch ICEs und Güterloks in ganz Deutschland mit dem System ausgestattet.

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