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Unsplash / Julia Solonina
Hamburg

Die Alster: 5 Fakten, die ihr bestimmt noch nicht kennt

Maike Schade
Maike Schade

Sie ist das Herz von Hamburg: die Alster. Aber woher kommt das Gewässer, warum gibt es eine Binnen- und eine Außenalster, und was hat es eigentlich mit diesem Grimm auf sich?

Früher hieß die Alster Alstra

Ursprünglich wurde die Alster wohl Alstra genannt. Also fast wie Astra. Mit Bier hat das allerdings nichts zu tun. Basis ist ein indogermanisches Wort, das "Gewässer" oder auch "Fluss" bedeutet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie unter diesem Namen Ende des 11. Jahrhunderts, danach gab es verschiedene Schreibweisen, bis sich ab dem 15. Jahrhundert dann Alster einbürgerte. Noch ein paar grundsätzliche Fakten: Die Alster ist ein 56 Kilometer langer Fluss, der bei Henstedt-Ulzburg entspringt und, in teils starken Windungen, durch Schleswig-Holstein nach Hamburg fließt, wo er in die Elbe mündet.

Durch die Trennung des Hamburger Mühlenteichs entstanden Außen- und Binnenalster

Auch wenn sie in Hamburg nicht so aussieht: Die Alster ist immer noch ein Fluss, der unter Graf Adolf III. aufgestaut wurde, damit Mühlen betrieben werden konnten. Ab 1235 wurde auf dem Gebiet des heutigen Jungfernstiegs deshalb der sogenannte "Oberdamm" gebaut, die damals unbewohnten Alsterwiesen wurden dadurch großflächig überschwemmt. Im 17. Jahrhundert (1616 bis 1625) wurde durch den Bau der Hamburger Wallanlagen der Mühlenteich in Außen- und Binnenalster zerschnitten. Heute verlaufen hier die Lombardsbrücke und die Neue Lombardsbrücke.

Im Zweiten Weltkrieg bekam die Binnenalster einen Deckel

Einige alte Hamburger können heute noch davon erzählen: Um die Alliierten zu verwirren und sich vor Luftangriffen zu schützen, wurde die Binnenalster im Zweiten Weltkrieg mit Holz-, Draht- und Reetkonstruktionen getarnt. So sollte das Gewässer von oben wie ein Teil der Innenstadt aussehen. Denn große Landschaftszüge wie Elbe und Alster halfen den Piloten dabei, sich zu orientieren und Angriffsziele in Hamburg auszumachen. Die Tarnung half aber nur bedingt. Auf den Luftbildern war nämlich trotzdem leicht zu erkennen, dass sich auf der Fläche keine Gebäude befanden.

Es war einmal eine Insel auf der Alster...

Es war einmal eine Insel. Sie hieß Grimm und lag in der Alster. Nein, das ist kein Märchen: Die Insel Grimm, nahe der Mündung in die Elbe in der Hamburger Altstadt gelegen, gab es wirklich. Sie erstreckte sich südlich der heutigen Willy-Brandt-Straße vom Sankt Katharinen-Kirchhof bis zum Meßberg. Adolf III., der auch die Alster aufstaute, wollte sie besiedelbar machen und ließ zunächst das Inselufer erhöhen. Nach mehreren Sturmfluten bekam sie Anfang des 13. Jahrhunderts zusätzlich Deiche. Beim großen Brand im Jahr 1842 erwies sich die Insellage als Segen: Die Häuser blieben von den Flammen verschont. Zumindest in diesem Jahr – fast exakt ein Jahrhundert später, 1943, brannten fast alle historischen Häuser nieder. Heute erinnert nur noch ein Straßenname – Grimm – an die ehemalige Alsterinsel von Hamburg.

Die Alsterfontäne ist bis zu 96 Meter hoch

Wenn im Sommer der Wind richtig steht, können die Hamburger am Jungfernstieg sitzend eine herrlich feuchte Brise genießen: Tröpfchen von der Alsterfontäne. Pro Stunde sind es mehr als 200.000 Liter Wasser, die eine Pumpe bis zu 96 Meter hoch gen Himmel speit. In Betrieb genommen wurde sie im April 1987, bezahlt wurde sie von privaten Mäzenen (Sponsoren).

Noch ein Gewässer in Hamburg: die Bille

In Hamburg gibt es so einige Gewässer und eines davon ist die Bille. Kennt ihr gar nicht? Dann kommen hier 5 Fakten über Hamburgs unterschätzten Fluss.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.