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HOCHBAHN
Hamburg

Das passiert im HVV: Streckenplanung, kostenloses Schülerticket und mehr

Meike Neddermeyer
Meike Neddermeyer

U5 in Horn, U4 – wohin noch mal, und was war jetzt nochmal die S32? Kommt ihr mit der Planung im HVV manchmal auch nicht mehr hinterher? kiekmo klärt auf.

Neue Tickets im HVV

Das kostenlose Schülerticket kommt

Die Koalition aus SPD und Grünen fand Mitte Mai Einigungen zu einigen Verkehrsthemen. Unter anderem wurde beschlossen, das kostenlose Schülerticket einzuführen. Dies geschieht durch stufenweise Vergünstigungen ab 2021. Dazu, wie schnell und stark die Preise reduziert werden und wann Schüler vollständig kostenlos fahren, gab es keine Informationen.

Das neue "Jobstarter"-Ticket noch 2020

Außerdem wird es noch dieses Jahr ein ganz neues Ticket geben: Das "Jobstarter"-Ticket. Wer genau es nutzen kann und was es beinhaltet, ist allerdings noch nicht veröffentlicht. Für den Sommer 2020 war eigentlich das 365-Euro-Ticket für Azubis angedacht, bereits Ende des letzten Sommers war jedoch klar, dass es frühestens im Januar 2021 kommt.

Geld verdienen mit den Green Bonds der Hochbahn

Bei der Hochbahn gibt es nun Anleihen für jedermann. Auf die Vergabe der sogenannten Green Bonds einigten sich SPD und Grüne bei den Koalitionsverhandlungen. Die Volumen der Bonds sollen sich aus 250 bis 500 Millionen Euro belaufen und dort eine Finanzspritze für die Hochbahn darstellen, wo sie sonst Kredite aufnehmen müsste – vor allem beim Ausbau des Streckennetzes. Anleger investieren nachhaltig zu einem festen Zinssatz, der das Ganze attraktiv macht. Wie hoch dieser ist, ist noch nicht bekannt. Die CDU übt Kritik: Die Green Bonds seien "kein Ersatz für eine langfristige Finanzierungsstrategie für den Schnellbahnausbau", hieß es gegenüber dem Hamburger Abendblatt.

Der Ferlemann-Tunnel und der Fernbahnhof Diebsteich

Ihr habt sicher schon mitbekommen, dass der Altonaer Bahnhof in seiner Funktion als Fernbahnhof abgelöst werden soll. Dazu wird die Station Diebsteich umfangreich modernisiert und aufgerüstet. Fernzüge halten dann zukünftig hier. Zur Verbesserung des Verkehrsflusses soll ein neuer Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Diebsteich unter der Alster ausgehoben werden. Dort fahren dann zwei S-Bahn-Linien, womit die bisherige Strecke der Verbindungsbahn für den Fernverkehr frei ist. Im Tunnel soll es am Stephansplatz, am Schlump und am Doormannsweg S-Bahn-Stationen geben. Adieu, Alsterblick! Fertig wird der aber frühestens 2030. Veranschlagt sind rund 650 Millionen Euro für das Projekt. Benannt ist der Tunnel nach Enak Ferlemann, Schienenbeauftragter der Bundesregierung, der ihn vorschlug. Zur weiteren Entlastung des Bahnhofs Altona sieht die Planung einen Halt der S1 in Ottensen vor.

Streckenplanung für U- und S-Bahnen

Verlängerung der U4

Die Verlängerung der U4 in den Osten Hamburgs startet im Sommer. Bis 2026 werden die Haltestellen Horner Rennbahn, Stoltenstraße und Horner Geest entstehen und Horn wesentlich besser an das Schnellbahnnetz anschließen. Die Kosten? 511 Millionen Euro. Der Sprung über die Elbe ist geplant, wie genau ist allerdings unklar. Die U4 soll aber über den Kleinen Grasbrook nach Wilhelmsburg verlängert werden. Zuletzt schienen Bebauungspläne für Wilhelmsburg einer Trassenführung im Weg zu stehen. Eine unterirdische Verlängerung würde Jahrzehnte dauern. Nach Angaben der MOPO werde nun aber eine Trasse auf ihre Eignung untersucht.

Planung der U5

Die U5 steckt noch in den kleinsten Kinderschuhen: Baubeginn ist erst 2021 in Bramfeld. Ziel der Fertigstellung ist 2030 – allein die Aushebung der Baugruben kann bis zu fünf Jahre beanspruchen. Dann aber soll die U5 die anderen Hamburger Bahnlinien entlasten, denn sie bietet gute alternative Anschlüsse an den Knotenpunkten und neue attraktive Vernetzungen. Auch einige Stadtteile, die noch auf den Busverkehr angewiesen sind, kommen dann in den Genuss einer Schnellbahn – und mit ihnen mehr als 100.000 Hamburger. Die genaue Streckenplanung: Bramfeld – Steilshoop – Fuhlsbütteler Straße – Sengelmannstraße – City Nord – Borgweg – Jarrestraße – Beethovenstraße – Uhlenhorst – St. Georg – Hauptbahnhof – Stephansplatz – Universität – Grindelberg – Hoheluftbrücke – Gärtnerstraße – UKE – Siemersplatz/Behrmannplatz – Hagenbecks Tierpark Sportplatzring – Stellingen – Arenen Volkspark.

Neue Linie S32 in Hamburgs Westen

Erst sollte die U5 bis Osdorfer Born fahren. Die endet nun jedoch am Volksparkstadion. Die Aufgabe, Hamburgs Westen besser anzubinden, wird die neue S-Bahn-Line 32 übernehmen. Auch das geplante Bahrenfelder Science City Forschungquartier wird so gut erreichbar sein. Beginnend an der Holstenstraße führt die S32 über fünf Halte bis zum Osdorfer Born. Darunter der neue Fernbahnhof Diebsteich und die Trabrennbahn Bahrenfeld. Da das Ganze aber noch in der Zukunft liegt, sorgen seit Dezember 2019 die Expressbuslinien X3 und X22 repräsentativ für S32 und U5 für eine erhöhte Mobilität.

Und was war jetzt die S33?

Die S33 ist ein Entwurf des Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi (SPD). Er fordert, den rasant wachsenden Hamburger Süden besser an das Schnellbahnnetz anzuschließen. Dazu schlägt er eine neue Ringbahn vor, die Pendlern den Umweg durch die Innenstadt und damit viel Zeit spart, gleichzeitig S3 und S31 sowie den Hauptbahnhof und Harburger Bahnhof entlastet: Die S33. In seiner Vorstellung soll sie auf der Strecke der S31 verkehren, dabei aber zusätzlich im Westen durch einen neuen Elbtunnel von Altona nach Harburg führen und dabei unter anderem in Waltershof und Heimfeld halten. Ob sein Vorschlag Realität wird, ist bisher nicht abzusehen. Mit der tatsächlichen Planung von HVV und Senat hat er (bisher) nichts zu tun.

Quellen zum Text: