
Carsharing in Hamburg: Welches Modell ist das richtige für mich?
Ein eigenes Auto? In der Großstadt gar nicht notwendig! Lieber nach Bedarf mieten, das spart Geld, Zeit und Nerven. Doch welcher von Hamburgs Carsharing-Anbietern ist wann der passende? Ein Vergleich.
Carsharing ist gut für die Umwelt und gut für den Geldbeutel. Schließlich spart ihr euch die laufenden Kosten wie Steuern, Versicherung und Stellplatzmiete – und auch die Parkplatzsuche, was zusätzlich die Nerven schont. Trotzdem seid ihr mobil, wenn nötig. Mittlerweile gibts in Hamburg Carsharing-Anbieter wie Sand am Elbstrand – wie soll man da noch durchblicken? Wir haben uns da mal schlau gemacht und ein paar Anbieter unter die Lupe genommen.
Ihr wollt flexibles Carsharing in Hamburg? Dann wählt Freefloater!
Dieses Carsharing-Konzept eignet sich vor allem dann, wenns innerhalb der Stadt spontan und fix von A nach B gehen soll und das Ziel eher mäßig gut per HVV zu erreichen ist oder ihr mal wieder mehr geshoppt habt, als ihr tragen könnt. Per App findet ihr das nächste Auto in eurer Nähe – durch eine große Flotte sind eigentlich immer freie Wagen verfügbar –, könnt bequem einsteigen und das Fahrzeug nach der Fahrt einfach irgendwo im Geschäftsgebiet parken. Abgerechnet wird nach Minute – bei längeren Fahrten und Staus in den Stoßzeiten kanns also schnell teuer werden. Gegebenenfalls gibts aber auch Stunden- und Tagestarife. Kaution oder ähnliches müsst ihr hier nicht berappen und eine Versicherung ist in der Regel inklusive. Der bekannteste Anbieter des Geschäftsmodells ist wahrscheinlich ShareNow (ab 0,09 Euro/Minute im Minutentarif, Tagespreis ab 49,99 Euro), die Fusion aus Car2Go (smart und Mercedes Benz) und Drive Now (Mini und BMW). Besondere Konzepte für Carsharing in Hamburg haben diese Anbieter:
Der Öko: WeShare ermöglicht grünes Carsharing in Hamburg
Den Carsharing-Dienst von Volkswagen gibts seit 2021 endlich auch in Hamburg! WeShare stellt Fahrzeuge zur Verfügung, die zu 100 Prozent elektrisch betrieben sind. Ganz emissionsfrei fahrt ihr mit e-Golf oder ID.3, von dem ihr 800 Modelle im Geschäftsgebiet findet. Achtung: Während in jedem Auto eine Sitzerhöhung für Kinder zu finden ist (jeden weiteren Sitz müsst ihr selbst mitbringen), sind Haustiere im WeShare nicht gestattet. Die E-Fahrzeuge könnt ihr für eine Dauer von maximal 10 Tagen mieten und müsst nur darauf achten, dass ihr sie rechtzeitig wieder aufladet. Längere Ausflüge sind also drin.
Kosten: 0,29 Euro/Minute zzgl. 1 Euro Nutzungsgebühr im Basistarif
Der Faire: Bei Miles wird nach Strecke abgerechnet
Da freut sich der Geldbeutel. Wie oft kommt Frust auf, wenn es im Feierabendverkehr wieder besonders lange dauert, einfach jede Ampel rot ist und der Mietpreis vor eurem geistigen Auge in die Höhe schießt? Nicht so mit Miles. Denn hier zahlt ihr die tatsächlich gefahrenen Kilometer statt eines Minutenpreises. Ziemlich fair, finden wir! Das Carsharing Start-up aus Berlin hat eine Flotte aus Kleinwagen, Kompaktwagen und zudem Transporter im Angebot, mit denen sich ein Umzug bewerkstelligen lässt. Psst: Miles hat immer wieder Special Deals im Angebot. Aktuell und bis zum Ende des Lockdowns kosten 3- bis 10-Tagesmieten nur 20 Euro pro Tag!
Kosten: ab 0,89 Euro/Kilometer, Transporter 1,19 Euro/Kilometer, Parken 0,29 Euro/Minute zzgl. 1 Euro Nutzungsgebühr im Standardtarif
Für längere Fahrten in Hamburg empfiehlt sich klassisches Carsharing
Die kostengünstigere Alternative für längere Strecken und im Voraus geplante Ausflüge oder Transporte bietet zumeist das klassische Carsharing in Hamburg, bei dem ihr das Fahrzeug eurer Wahl per App, Web oder ganz oldschool per Telefon reserviert. Der Preis wird meist pro Stunde oder Tag abgerechnet und beträgt wenige Euro (gestaffelt nach Größe des Fahrzeugs), zusätzlich zahlt ihr den Sprit und meist auch eine Kaution obendrauf. Das Manko: Die Flexibilität geht flöten, sowohl zeitlich als auch örtlich. Denn das Auto steht euch im festgelegten Buchungszeitraum an einem festen Ort zur Verfügung, an den ihr es auch wieder zurückbringen müsst. Einige Beispiele:
Der Erreichbare: Greenwheels
Greenwheels gibts bereit seit 1995 und mehr als 45 Autos in der Hansestadt. Die Preise variieren je nach Tarif. Braucht ihr nur ab und zu ein Auto, fahrt ihr mit dem Basistarif gut, denn hier zahlt ihr nur dann, wenn ihr ein Auto nutzt. Für Vielfahrer bietet sich der Einstieg in eine der Tarifklassen mit monatlichem Beitrag an, denn dann sind die Stunden- und Kilometerpreise vergünstigt. Braucht ihr nur einen kleinen City-Flitzer, wählt ihr den VW Up!, für mehr Komfort bei Familienausflügen oder Transporten ist der Golf Variant oder Caddy das richtige Modell. Schön: Per App und Rechnungszahlung verläuft die Buchung besonders einfach.
Kosten: 2,49 Euro/Stunde bzw. 0,99 Euro/Nachtstunde und 0,30 Euro/Kilometer, Tagesmiete 39 Euro, Wochenendpreis 59 Euro, Wochenmiete 119 Euro im Basistarif
Hier geht alles: Buchbinder Autovermietung
Was solls denn sein – Mini-PKW, Kleinbus, LKW, SUV oder doch eine Limousine zur Feier des Tages? Bei Buchbinder geht alles. Und das auch noch super flexibel. Denn euer Mietauto könnt ihr sowohl außerhalb der Öffnungszeiten als auch in anderen Rent-a-Car-Filialen zurückgeben. Für die "One-Way-Miete" fallen zwar weitere Kosten an, das Unterfangen gestaltet sich aber deutlich bequemer. Die Miete zahlt ihr hier im Voraus und auch eine Kaution ist fällig. Die Flotte besteht aus einer Vielzahl an Modellen mehrerer Marken. Stationen von Buchbinder findet ihr am Hauptbahnhof, am Rödingsmarkt, am Airport, in Hammerbrook, Altona, Wandsbek, Tonndorf und Harburg.
Kosten: stark variierend je nach Fahrzeugtyp, Kurzzeit- oder Langzeitmieten möglich
Weitere Möglichkeiten für klassisches Carsharing in Hamburg bieten unter anderem die Deutsche Bahn mit Flinkster (ab 1,50 Euro/Stunde zzgl. Anmeldegebühr), Cambio (ab 1,20 Euro/Stunde zzgl. Anmeldegebühr und Kilometerpreis ab 0,27 Euro), Ubeeqo, (Mischform aus Freefloater und klassischem Carsharing, ab 3,50 Euro/Stunde) und natürlich Klassiker wie SIXT.
Die nachbarschaftliche Alternative: Privates Carsharing in Hamburg
Sich aus Umwelt- und Kostengründen ein Auto zu teilen, wenn man denselben Weg hat, liegt nahe – ob für den täglichen Arbeitsweg oder auch eine längere Strecke. Das kann im privaten Rahmen oder über Facebook-Gruppen verhandelt werden, oder aber über Portale für Fahrgemeinschaften à la BlaBlaCar. Der Vorteil ist hierbei ganz klar die rechtliche Absicherung. Privates Carsharing in Hamburg, bei dem ihr nicht nur fahrende oder mitfahrende Person seid, sondern ein Auto von einer Privatperson zur alleinigen Verfügung mieten – oder eben eures vermieten – könnt, ermöglichen Plattformen wie SnappCar (früher Tamyca) oder getaround (ehemals drivy). Ein weiterer Vorteil: Ihr könnt so Glück haben und zu echten Schnäppchenpreisen an ein Mietauto kommen. Womöglich auch noch ganz in eurer Nähe. Und wer weiß, vielleicht entstehen so sogar neue Freundschaften in der Nachbarschaft? Nachteil: Kürzere Mieten sind zwar auch möglich, der Aufwand verhältnismäßig aber höher als bei anderen Carsharing-Optionen, da ein Vertrag ausgefüllt werden muss.
Übrigens: Als HaspaJoker Kunde könnt ihr euch über Carsharing-Schutz freuen! Die anfallende Selbstbeteiligung in Höhe von maximal 1.500 Euro bei Unfällen oder Schäden wird nämlich übernommen. Mehr Infos dazu findet ihr hier.
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