
Protestaktion gegen Verkauf von Kleingärten an Beiersdorf
Ein Bündnis der Initiativen "Lebenswertes Lokstedt" und "Stoppt den Grünfraß" versucht, den Verkauf von Kleingärten an Beiersdorf zu verhindern. Der Bezirk reagiert mit Transparenz.
Bei der Bezirksversammlung am vergangenen Donnerstag wurde erst gegen den Verkauf der Kleingartenfläche an Beiersdorf protestiert und dann eine öffentliche Informationsveranstaltung beschlossen. Nun wurde noch bekannt, dass der Kaufvertrag diese Woche ins Internet gestellt werden soll. Die Proteste richteten sich gegen den Verkauf der an Beiersdorf angrenzenden Kleingartenfläche. Aufgrund der anhaltenden Kritik von Kleingärtnern und Anwohnern wurde in der Sitzung eine öffentliche Informationsveranstaltung zu der Causa beschlossen. Derweil wurde bekannt, dass der Kaufvertrag zwischen der Stadt Hamburg online gestellt wird.
Proteste gegen Verkauf
Um gegen den Verkauf vorzugehen und ihn noch zu stoppen, protestierte bei der Bezirksversammlung ein Bündnis aus den beiden Initiativen "Lebenswertes Lokstedt" und "Stoppt den Grünfraß" sowie der Linken Eimsbüttel. Extra gekommen war auch Stephan Jersch von der Linksfraktion Hamburg, um die Deutlichkeit des Protestes zu unterstützen. Den Protestierenden wollten mit der Aktion vor allem zeigen, dass es ihnen um die Luftreinhaltung, den Naturschutz und die Lebensqualität in Hamburg ginge. Und wie die Linke Eimsbüttel in einem Tweet schreibt, ginge es bei dem Verkauf weder um Sozialwohnungsbau noch um Arbeitsplätze: “Es geht um Betongold an der Unnastraße und das Landgrabbing gegen die Lebensqualität der Anwohner, der Kleingärtner, der Menschen in Eimsbüttel”.

Geplante Informationsveranstaltung und Kritik am Zeitpunkt
Um den "Informationsbedarf der Anwohner Rechnung tragen", erklärt die SPD Eimsbüttel heute, setzten Grüne und SPD sich dafür ein, dass die Anwohner in Lokstedt umfassend über den geplanten Verkauf der Kleingartenfläche an Beiersdorf informiert werden: "Ein entsprechender Antrag wurde gestern von der Bezirksversammlung beschlossen. Die Politiker fordern darin Wirtschaftsbehörde und Beiersdorf auf, vor Ort eine Informationsveranstaltung durchzuführen." Die Veranstaltung wird voraussichtlich im Januar stattfinden. Inzwischen kommt von der Initiative "Lebenswertes Lokstedt" Kritik am Zeitpunkt der Informationsveranstaltung. Der Fraktionsvorsitzende der Eimsbütteler SPD, Rüdiger Rust, erklärte bei Nachfrage, dass die Kleingärtner schon früh informiert worden seien. Diese wären dabei vor der Kommunalpolitik unterrichtet worden. Außerdem liefe das Verfahren über die Wirtschaftsbehörde, das Bezirksamt könne gar keine Informationen geben. Deswegen müsse die Informationsveranstaltung von der Stadt moderiert werden.
Vertrag wird veröffentlicht – Gerüchten entgegen kommen
Wie Rust auch mitteilt, werde der Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und Beiersdorf nächste Woche ins Transparenzportal gestellt. Darauf hätten die beiden Vertragspartner sich verständigt. Eigentlich müsste der Vertrag erst der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, wenn der Verkauf auch durch die Bürgerschaft bestätigt sei. "Ich finde die Veröffentlichung richtig", sagt Rust, "weil derzeit viele Gerüchte kursieren." Er selbst kenne die Details auch nicht und wäre gespannt, den Vertrag zu lesen. "Wir als Bezirksversammlung sind offiziell mit dem Fall gar nicht befasst", erklärt der Vorsitzende der SPD-Eimsbüttel. Erst wenn der Bebauungsplan geändert werden müsse, hätten sie mit dem Thema zu tun.
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