
Alternative Verkehrsmodelle: Neue Switchh-Stationen mitten in Eimsbüttel
Grünes Licht für zwei dezentrale Switchh-Standorte in Eimsbüttel. Mitten im Stadtteil können Bürger bald das Car- und Bikesharing-Angebot des Pilotprojekts "Firstmover.Hamburg" nutzen.
Das Auto ist das meist genutzte Verkehrsmittel der Eimsbütteler. Mit 39 Prozent ist Autofahren im Viertel deutlich beliebter, als Wege zu Fuß, mit Bus und Bahn oder dem Rad zu bestreiten. Das macht die Straße zu einem umkämpften Raum. Auf die Frage, für wen in Zukunft mehr Platz auf den Straßen geschaffen werden solle, gaben in der Bürgerbefragung " Eimsbüttel 2040 " 26 Prozent der Befragten das Fahrrad an. Straßengrün und Bäume folgten mit 20 Prozent. Ein Prozent weniger sprach sich für Fußgänger und Rollstuhlfahrer aus und 15 Prozent wünschten mehr Räume zum Verweilen. Auch das Pilotprojekt " Firstmover.Hamburg " will neue Nutzungsmöglichkeiten im öffentlichen Raumschaffen.
"Fahr doch, was du willst"
Denn gerade in einem wachsenden Viertel wie Eimsbüttel ist Mobilität ein zentrales Thema. Daher gehört der Stadtteil neben Ottensen zu den Testgebieten des Projektes. "Firstmover.Hamburg" will den Verkehrsraum verringern und mehr Lebensraum für Bürger schaffen. Dafür sollen neue und zuverlässige Alternativen den privaten Pkw ersetzen.Die Leute können sich nun überlegen, mit welchem Verkehrsmittel sie weiter fahren.Mit Carsharing-Stationen der Anbieter DriveNow, Car2go und Cambio stehen an ausgewählten Standorten Leihfahrzeuge zur Verfügung. Auch Elektroroller und Fahrradstationen von Stadtrad wird es geben. Unter dem Motto "Fahr doch, was du willst" möchten die Initiatoren ein Angebot schaffen, bei dem es den Menschen möglichst einfach gemacht wird, ihr eigenes Auto abzuschaffen.
Weniger Pkw, mehr Raum
"Firstmover.Hamburg" schließt dabei direkt an das Switchh-Angebot an. Mittlerweile gibt es 16 Switchh-Standorte in ganz Hamburg. In Eimsbüttel eröffnete jüngst der neueste an der U-Bahnhaltestelle Schlump. Dort können an dem Verkehrsknotenpunkt die geteilten Mobilitätsangebote der Switchh-Station genutzt werden. "Die Leute, die mit der U-Bahn ankommen, können sich nun überlegen, mit welchem Verkehrsmittel sie von dort aus weiter fahren", erklärt Christian Füldner von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.
Die ersten dezentralen Mobilitätspunkte in Eimsbüttel
Das Pilotprojekt "Firstmover.Hamburg" startet dagegen ebenso in die zweite Durchführungsphase. Mitte Februar beschloss der Kerngebietsausschuss der Bezirksversammlung Eimsbüttel die ersten dezentralen Switchh-Mobilitätspunkte in Eimsbüttel. In der Sillemstraße, an der Ecke Methfesselstraße, und der Eichenstraße, an der Ecke Heußweg. Anwohner können dort bald Leihfahrzeuge sowie Elektro-Roller und Stadträder nutzen. Der erste dezentrale "Switchh"-Punkt in Hamburg nahm bereits vergangenen November in der Straße Bei der Reitbahn in Ottensen den Betrieb auf.

Der Unterschied zwischen einem normalem Switchh-Standort und den dezentralen Mobilitätspunkten im Rahmen des "Firstmover.Hamburg"-Projekts ist die Anbindung. "Wir nennen diese Switchh-Stationen dezentral, da sie sich mitten im Stadtteil befinden. Alle anderen sind immer direkt an einer Schnellbahn-Station", erklärt Christian.
Zusammenarbeit mit Firstmovern
Ermittelt wurden die Standorte durch Befragungen und Bürgerworkshops. In Eimsbüttel fanden sich sechs Firstmover, die sich im Rahmen des Pilotprojekts dafür bereit erklärten, ihr Auto abzuschaffen. "Wir bleiben im Gespräch mit den sechs Personen und sie teilen ihre Erfahrungen mit dem Projekt", erklärt der Sprecher der Wirtschaftsbehörde. Die zwei dezentralen Standorte seien nur der erste Schritt, noch weitere seien geplant. Partner des Mobilitätsprojekts sind neben der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, die BMW AG, die Bezirksämter Eimsbüttel und Altona sowie die Hochbahn.
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