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Friedhofsgärtner Genossenschaft Hamburg eG
Altona

Alternative Bestattungsform: Hamburgs erster Erinnerungsgarten

Meike Neddermeyer
Meike Neddermeyer

Friedwald, Seebestattung, HSV-Friedhof – es gibt in Hamburg einige Alternativen zur klassischen Beisetzung. Der Friedhof Altona bietet neuerdings ein weiteres Konzept für die letzte Ruhe an.

Auf dem Friedhof Ohlsdorf können sich neuerdings Haustier und Besitzer gemeinsam bestatten lassen. Nun hat auch der Altonaer Hauptfriedhof ein neues Konzept: Auf dem Gelände nahe des Volksparkstadions wurden sogenannte Erinnerungsgärten errichtet. Ihre Fläche umfasst etwa 1.000 Quadratmeter und mutet zunächst wie ein Themengarten an. Beklemmendes Gefühl? Fehl am Platz! Stattdessen laden verschlungene Wege und Sitzgelegenheiten nicht nur die Hinterbliebenen zum Spazieren und Verweilen ein. Konzept und Umsetzung sind dem Friedhof Altona, der Friedhofsgärtner Genossenschaft Hamburg eG sowie der Friedhofsgärtnerei Rehder GmbH zu verdanke. Diese haben auf die gestiegene Nachfrage bezüglich alternativer Bestattungsformen reagiert.

Themengärten unterstreichen Persönlichkeit

Individuell statt einheitlich: Die Erinnerungsgärten sind nach verschiedenen Themen angelegt, die die Persönlichkeit der Verstorbenen aufgreifen und das Gedenken begleiten sollen. So gibt es beispielsweise den "Bauerngarten" für bodenständige Naturliebhaber: Er ist ausgestattet mit Staketenzäunen und üppiger, insektenfreundlicher und tragender Bepflanzung. Oder den "Küstengarten", der Menschen mit großer Verbundenheit zum Meer adressiert. In der Bepflanzung unterstreichen Gräser das maritime Flair. Der Garten "Spuren des Lebens" hat mediterrane Bepflanzung – unter anderem Lavendel – und ist von Kalksteinmauern durchzogen, die die Namen der dort Beigesetzten tragen. Weitere Konzepte sind der "Naturgarten", "Garten der Lichter" oder die "Pfade der Erinnerung". Die Standortauswahl erfolgt frei und persönlich, losgelöst von der Reihengrab-Struktur.

Die Grabpflege ist enthalten

Geschäftsführer der Friedhofsgärtner Genossenschaft Hamburg, Alexanderr König, zeigt sich überzeugt: "Mit den Gärten der Erinnerung bieten wir den Hinterbliebenen eine würdevolle Umgebung zum Trauern und Erinnern, die zugleich den Vorteil der Absicherung durch Dauergrabpflege mit sich bringt". Für das "Rundum-Sorglos-Paket" veranschlagt der Friedhof zwischen 11.000 und 12.000 Euro für eine Grabstätte im Sarg. Urnengräber kosten zwischen 5.500 und 8.000 Euro. Die Preise decken alle anfallenden Kosten für 25 Jahre.

Der Friedhof Ohlsdorf im Wandel

Habt ihr schon von dem Projekt "Ohlsdorf 2050" gehört? Nicht? Dann solltet ihr noch schnell in unseren Artikel rein klicken.