
Softball? Alles, außer soft!
In Amerika gehört Softball zum Breitensport, in Hamburg ist die weibliche Variante des Baseballs noch etwas Besonderes. Aber der Eimsbütteler Turnverein ist mit seinen "Knights" seit vielen Jahren Vorreiter – und Nachwuchs ist willkommen!
Pitchen, Catchen, Strike, Home-Run, Flyball, Groundball, Infield, Outfield – wer zum ersten Mal ein Softball-Spiel besucht, lernt auf jeden Fall viele neue Wörter. Und sieht Trainer, die jede Menge komische Zeichen geben. Der Rest? Fragezeichen. Warum läuft die eine jetzt los? Warum ist die andere raus? Was bedeutet die Faust des Schiedsrichters? Ist das überhaupt der Schiedsrichter?
Die Bezeichnung Softball führt in die Irre, denn die Bälle sind knallhart
„Softball funktioniert so ähnlich wie der gute alte Brennball, nur mit Schläger, Fanghandschuh und einem Ball, den man nicht an den Kopf kriegen sollte “, erklärt Trainer Jan Kirchner, der die Softballsparte des ETV schon in den 1990er Jahren aufbaute. Gemeinsam mit den Co-Coaches Gerald Krampitz und Sari Guci coacht er die Juniorinnen der Knights. Beim Training fliegen hier auf dem Platz an der Hohe Weide die Bälle durch die Gegend, dass es nur so pfeift, die Mädels sind topfit im Schlagen, Werfen und Fangen. [gallery ids="2634,2630,2636,2637,2632,2633"] Die Regeln in Kürze: Es spielen zwei Teams mit jeweils neun Spielerinnen gegeneinander. Eine Mannschaft („Offense“), ist am Schlag, spielt den Ball ins Feld und versucht eine der Bases zu erreichen und ums Feld zu laufen, um so Punkte zu machen. Die andere Mannschaft steht im Feld („Defense“) und versucht Punkte der Gegner zu verhindern, indem sie diese mit dem gefangenen Ball stoppen. Hat die Defense-Mannschaft es geschafft, drei der Gegnerinnen „out“ zu machen, wird gewechselt, das heißt, die Defense-Mannschaft geht jetzt an den Schlag und die Offense-Mannschaft ins Feld. Ein Spiel besteht normalerweise aus sieben solcher Durchgänge. Die einzelnen Durchgänge nennt man Innings.Kaum ein Sport ist so vielseitig wie Softball Juliana Ramirez trainiert die Einsteiger, das „Tee-Ball-Team“ der Knights, Jungs und Mädchen ab fünf Jahren, die hier sehr spielerisch an Softball und Baseball heran geführt werden. „Das Tolle an diesem Sport ist seine unglaublich Vielfalt“, schwärmt die Kolumbianerin, in deren Heimat Softball ebenfalls zum Breitensport gehört. „Zum einen brauchst Du Technik, Taktik und musst unglaublich schnell denken, zum anderen zählt Kondition und Überblick. Aber ob Du groß oder klein, schnell oder langsam, kräftig oder leicht bist: Wir finden wir für jede und jeden eine Position, weil es verschiedene Rollen gibt.“

Irgendwann packt jeden das KnightsfieberWer ein bisschen öfter zuschaut, begreift nach und nach die Feinheiten dieses hochkomplexen Sports, weiß, dass ein Flyball zu oft direkt gefangen wird („out!“) und dass „Bunten“ keine Zufall ist, sondern eine Möglichkeit, den Ball vom Schläger abtropfen zu lassen, um die Gegner zu täuschen. Und selbst, wenn man nichts von alledem versteht: Sobald die Mädels im Dugout (überdachte Spielerbank) ihre unglaublichen Parolen anstimmen und sich bis zur Heiserkeit singen, rufen und schreien, packt es einen, das „Knightsfieber“. Und das heißt nichts anderes, als mehrere Stunden gebannt dem Spiel zu folgen, in den Pausen laut Musik hören, Pommes und Burger verdrücken, coole Leute zu treffen und sich über jeden einzelnen Punkt zu freuen, egal ob die Mannschaft verliert oder gewinnt. Mehr Info und alle Spiele www.hamburg-knights.de Regeln und Technik Schritt für Schritt erklärt wikihow.com/Softball-spielen Weitere Hamburger Vereine, die Softball, Baseball oder beides anbietenHSV Wildcats: www.hsv-baseball.de Hamburg Dragoons: www.hamburg-dragoons.de Hamburg Marines: www.marines.willhoeft.eu Baseballclub Hamburg Stealers e.V.: www.stealers.de