
Lichtmeß: Kleines Kino, großes Programm
Das Kino in Ottensen eröffnet nach der Sommerpause mit neuem Programm. Gerade wurde es wieder für seine vorzügliche Filmauswahl ausgezeichnet.
Vor über 25 Jahren wurde eine Halle der ehemaligen Kosmetikfabrik Dralle umgebaut. Ein paar Filmenthusiasten hatten sich vorgenommen, hier ein nicht kommerzielles Kino anzubieten. Eröffnet wurde es am 2.2.1991, dem kirchlichen Gedenktag Mariä Lichtmess (damals noch mit ß geschrieben). Seitdem werden in dem kleinen Lichtspielhaus ein- bis zweimal in der Woche Dokumentarfilme und experimentelle Spielfilme gezeigt. Aber auch Filme in Originalfassung, Kurzfilmabende und Filmreihen gehören zum ausgesuchten Programm. Darunter sind feine Perlen, die sonst nirgendwo in Hamburg gezeigt werden und so manche Hamburger Erstaufführung.

Nur knapp 100 Plätze hat das Filmtheater. In dieser intimen Umgebung diskutieren die Gäste nach der Vorführung gern noch mit den Regisseurinnen und Regisseuren. Es gibt nicht nur ein festes Stammpublikum, inzwischen hat sich die persönliche Atmosphäre und die Qualität der Filme auch über Ottensens Grenzen hinaus herumgesprochen. Die Besucher kommen aus der ganzen Stadt in das cineastische Kleinod. Die Kinobetreiber Carsten Knoop und Dorit Kiesewetter machen mit ihrem Verein zur Förderung der Video- und Filmkunst e.V. bis heute ausdrücklich alles ehrenamtlich. Obwohl der Kinobetrieb viel Arbeit macht und sie das Lichtmeß von Anfang an neben ihrem Beruf unterhalten, können sie sich nichts Schönes vorstellen.
Ausgezeichnetes Programm
Als Anerkennung für das herausragende Engagement wurde das Lichtmeß Anfang September von der Kulturbehörde zum wiederholten Mal für sein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Kinoprogramm mit einem der Hamburger Kinopreise ausgezeichnet. Nach der Sommerpause geht es am 12. September um 19 Uhr wieder los mit dem Film „Neben den Gleisen“. Mehr Infos unter www.lichtmess-kino.de Autorin: Angela Kalenbach