
"KibuLa": Hamburgs schönster Kinderbuchladen liegt in Barmbek
Der wohl entzückendste Kinderbuchladen in Hamburg lebt von besonderen Büchern und einer einzigartigen Frau, die sie verkauft.
"Wer einmal hier war, kommt immer wieder", sagt Kinderbuchhändlerin Nina Helbig, und das ist verständlich. Denn vermutlich gibt es kaum einen entzückenderen Laden, um Bilder- und Kinderbücher zu kaufen als den "KibuLa" in der Schenkendorfstraße. Beim Hereinkommen fallen einem all die besonders illustrierten Werke zwischen bunter Papeterie sofort auf und lösen das plötzlich Bedürfnis in einem aus, selbst Kinder zu haben, denen man mit diesen Druckschätzen eine Freude machen kann. Einige Besucher haben sogar besonderes Glück: Denn an manchen Tag strömt in die bunten Räumlichkeiten der Duft von frisch gebackenem Kuchen. Die Konditorei "genascht" ist direkt nebenan.
Eine Frau, die selbst einem Kinderbuch entstiegen sein könnte
Nina Helbig selbst, ist eine dieser Frauen, die viele wohl gerne schon als Kind gekannt hätten: eine quirlige, kreative, unfassbar positive Frau, die geradewegs selbst einem wunderbarem Kinderbuch entstiegen sein könnte. Bilderbüchern mit ihrem Laden einen Raum zu geben, die keinen Platz bei Großbuchhändlern finden, ist ihr sehr wichtig: "Es gibt einfach so viele wunderschöne Bilderbücher, die nicht bei Thalia zu finden sind und die ich bei Amazon nicht anfassen kann. Die Bücher, die es bei mir gibt, sprechen nicht die Masse an. Ich möchte einfach keine "Conni"-Bücher bei mir im Regal haben. Diese "leicht zu kauenden" Geschichten gehen mir auf den Geist."

"Die Bücher, die ich einkaufe, sollen einmal Lieblingsbücher werden können."
Laut ihr brauchen Kinder in Büchern auch Böses. Weil Kinder sich positionieren möchten. Sie wollen gut sein, also müssen sie das Böse auch erfahren. "Ein schönes Beispiel dafür ist "Zeraldas Riese" von Tomi Ungerer. Ein Buch aus den 70ern, das ich schon selbst in meiner Kindheit gelesen habe und auch heute noch einfach großartig finde. Deshalb steht es auch bei mir im Laden", so Nina Helbig. "Die Bücher, die ich einkaufe, sollen einmal Lieblingsbücher werden können."

Zum Kinderbuchladen kam sie durch Zufall
Die Liebe zu Kinderbüchern hat Nina Helbig von ihrer Mutter geerbt. Eine Leidenschaft, die sogar soweit ging, dass sie Kinderbuchillustratorin wurde. Bücher wie "Wer hat Jimmy Himmy lieb?" werden durch ihre Illustrationen lebendig. Zum Kinderbuchladen kam sie trotzdem durch Zufall. Mit einer Freundin wollte sie in ihrem heutigen Geschäft ein Buch kaufen. Die damalige Besitzerin verkaufte ihr stattdessen den Laden. 10 Jahre ist das bereits her.

Die Illustratorin gibt auch Malkurse für Kinder
Heute bietet die Illustratorin in ihrem Laden übrigens auch Malkurse für Kinder ab 4 Jahren an, bei denen sie den Kleinen das Spielen mit Farben beibringt – zum Beispiel, indem sie bekannte Gemälde in kindgerechter Form nachmalen. In den Malpausen liest Nina Helbig ihnen dann selbstverständlich aus den Kinderbüchern vor – genau so, wie sie es jahrelang mit ihren eigenen Kindern gemacht hat. "Bis sie 14 und 11 Jahre alt waren habe ich ihnen jeden Abend vorgelesen. Das war ein tolles Ritual, das ich sehr geliebt habe – und ich glaube sie auch", erzählt Nina Helbig. "Ich finde es ohnehin total wichtig, dass Eltern ihren Kindern vorlesen. Denn es bringt beide zur Ruhe, und es ist eine ganz wunderbare, innige Zeit." Zeit, die sich jeder nehmen sollte, für gemeinsame Erinnerungen an eine bunte Welt aus Buchstaben und Bildern. Infos:Schenkendorfstraße 20, 22085 Hamburg; Mo–Fr 9.30 bis 13 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr, Sa 9.30 bis 13 Uhr
Mehr für die lieben Kleinen
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