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Shutterstock/Annette Shaff
Hamburg

Hamburger Dom vs. Stadtteil-Schützenfest: Wo geht's mehr ab?

Sirany Schümann
Sirany Schümann

Zugegeben, auf dem Rummelplatz fühlt sich nicht jeder zuhause. Für alle Kirmes-Kinder, Achterbahn-Fanatiker und Bierzelt-Schunkler stellt sich aber die Frage: Wo geht's mehr ab? Auf dem Hamburger Dom oder auf einem der diversen Stadtteil-Schützenfeste in der Hansestadt?

Hamburgs fünfte Jahreszeit heißt: Dom. Denn gefühlt ist das Heiligengeistfeld einen Großteil des Jahres über vollgestellt mit Fahrgeschäften und Fressbuden – zum Leidwesen der Rummel-Hasser. Die Herzen der Kirmes-Kinder dagegen schlagen beim Gedanken daran mindestens genauso hoch, wie der Freefall-Tower auf dem Dom groß ist. Eine völlig andere Welt eröffnet sich auf einem der Stadtteil-Schützenfeste, wie sie in der Hamburger Peripherie, etwa in Moorwerder oder Neuengamme, stattfinden. Aber wo kommen die Freunde von Greifarm-Automaten-Spielewahn, Achterbahn-Action und Zuckerwatte-Rausch mehr auf ihre Kosten? Wir machen den Check.

Wilde Maus oder Autoscooter?

Wer auf dem Land mit Dorf-Schützenfesten aufgewachsen ist, weiß: Es braucht nicht viele Fahrgeschäfte, um einen ausgelassenen Abend auf dem Rummel zu verbringen. Ein Kinder- und Kettenkarussell, ein Autoscooter und wenn es hochkommt, vielleicht noch ein Breakdance – fertig ist das Line-up fürs Volksfest. Die meiste Zeit verbrachten die Cool Kids damit, am Autoscooter abzuhängen, die Leute abzuchecken und lässig im Takt der Musik zu wippen. Hier, am Rande der Fahrfläche, liebte, hasste, stritt und freute man sich. Wenn ihr versuchen wollt, dieses nostalgische Gefühl wiederzubeleben, solltet ihr zum Schützenfest fahren. Für alle anderen ist der Dom mit seinen wilden Fahrgeschäften, Loopingbahnen und Geisterhäusern vermutlich die spannendere Wahl.

Caipi oder Doppelkorn?

Allzu große kulinarische Entdeckungen solltet ihr euch vom kleinen Stadtteil-Schützenfest nicht versprechen. Es gibt Bratwurst und Pommes, dazu betrinkt man sich mit Bier und Korn. Manchmal kombiniert man auch beides und kreiert daraus ein Getränk, das scheußlich schmeckt, aber im besten Fall trotzdem Kult wird (Beispiel Hannover: Korn + Bier = Lüttje Lage). Auf dem Dom dagegen könnt ihr euch um die halbe Welt essen. Denn dort bekommt ihr von sauren Gurken über Pizza, Knoblauchbaguette und Crêpes bis zu puderzuckrigen Schmalzkuchen fast alles. Und auch die Auswahl an Getränken ist hier variationsreicher.

Schrille Ansagen oder Marschkapelle?

"Jetzt geht's lohooos" – "neue Runde, neues Glück" – "wer will noch mal, wer hat noch nicht?" Die Ansagen der Rekommandeure auf dem Dom, die das Geschehen bei den Fahrgeschäften kommentieren, sind manchmal ganz schön ausgelutscht. Nervtötend kann auf Dauer auch das schrille Piepen, Tuten und Tröten der Karussells, Buden und Spielautomaten sein. Anders dagegen die Stimmung auf dem Schützenfest: Bei Blasmusik und Bierbank-Geschunkel kommt vielleicht sogar so etwas wie Gemütlichkeit auf. Das Bierzelt ist quasi das Berghain des Festplatzes: Manch einer vergisst darin völlig die (Tages-)Zeit und wankt erst in der Morgendämmerung nach Hause.

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Unterm Strich

In Sachen Fahrgeschäften und Auswahl an Spielbuden und Essensständen hat der Hamburger Dom eindeutig die Nase vorn. Was die Stimmung und Ausgelassenheit angeht, kann sich die Sause auf dem Heiligengeistfeld aber eine Scheibe vom kleinen Stadtteil-Schützenfest abschneiden. Und selbst wer Schützenfeste für konservativ, spießig und albern hält, sollte zumindest einmal vorbeischauen, um sich selbst ein Bild zu machen – und dann entscheiden, ob die Vorurteile stimmen.

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