
Hamburg auf der Berlinale 2022: Diese Produktionen sind dabei
Die Berlinale 2022 findet vom 10. bis 20. Februar endlich wieder vor Zuschauern und Gästen statt. Welche Produktionen mit Hamburger Beteiligung sie zu sehen bekommen, lest ihr hier.
Die Filmbranche jubelt, denn die 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin können im Gegensatz zur größtenteils digitalen Ausgabe im vergangenen Jahr wieder vor Publikum über die große Leinwand flimmern. Aus Hamburger Perspektive dürfte dabei eine Serie besonders interessant sein: die Dokuserie "REEPERBAHN Special Unit 65" von Georg Tschurtschenthaler.
Erste Ausschnitte der High-End-Doku auf der Berlinale 2022
Der Inhalt der Doku ist nicht neu, auch Amazon dreht mit "Luden" eine Serie über die Reeperbahn: Es geht um das Hamburg der 1980er-Jahre, als der Kiez noch ein hartes Pflaster war. Zwischen Prostitution und Drogenhandel lieferten sich rivalisierende Gangs und Zuhälter brutale Machtkämpfe um ihre Vorherrschaft auf St. Pauli. Das Besondere an "REEPERBAHN Special Unit 65" ist die Erzählperspektive. Sie nimmt nicht die Sicht der Luden und Gangmitglieder ein. Stattdessen wird im Stil einer US-Polizeiserie vom Kampf der ersten deutschen Spezialeinheit, der Fachdirektion 65, gegen das Verbrechen erzählt.

Auch die Herangehensweise ist außergewöhnlich, weshalb sich das Projekt High-End-Dokuserie nennt. Ein hoher Rechercheaufwand sowie ein aufwendiger Look sind charakteristisch dafür. "Es war nicht immer einfach, unsere Protagonisten vor die Kamera zu bekommen und von unserer Sache zu überzeugen. Einige sprechen zum ersten und wahrscheinlich auch letzten Mal", erzählt Produzent Christian Beetz von der gebrueder beetz Filmproduktion. Ab Ende 2022 sollen die fünf Teile von "REEPERBAHN Special Unit 65" in der ARD-Mediathek zu sehen sein, die ersten Ausschnitte bekommt bereits die Berlinale zu Gesicht. Und dabei ist die Serie noch nicht mal komplett im Kasten. Letzte Dreharbeiten finden im März und April dieses Jahres statt.
Weitere Produktionen mit Hamburger Beteiligung
Neben der Kiez-Serie haben es vier weitere Produktionen mit Hamburger Beteiligung auf die Berlinale 2022 geschafft. Das Drama "Gewalten" von Constantin Hatz läuft in der Sektion "Perspektive Deutsches Kino" und wurde im Harz, in Schleswig-Holstein, im Landkreis Lüneburg und in der Hansestadt gedreht. Protagonist ist der Teenager Daniel, der in einem tristen Dorf in einer gefühlskalten Familie aufwächst. Zuflucht sucht er in der Natur und trifft dort auf einen weiteren Außenseiter.
Für den Spielfilm "Europe" fand die Postproduktion in Hamburg statt. Das Werk des Videokünstlers Philip Scheffner über eine Frau, deren lange Krankengeschichte, aber damit auch ihr Aufenthaltsrecht in Frankreich endet, feiert seine Weltpremiere im "Berlinale Forum". Auch Marita Mayers animierter Film "Ich habe keine Angst" über ein Mädchen, das sich vor einem gruseligen Innenhof fürchtet, ist in Hamburg entstanden. Er läuft in der Sektion "Generation – Kurzfilme". Zu guter Letzt wäre da noch der Dokumentarfilm "Retreat" der Hamburger Filmemacherin und Künstlerin Anabela Angelovska, zu sehen in den "Berlinale Shorts". Er begleitet junge Menschen aus Nordmazedonien, die in Afghanistan und Irak auf Stützpunkten des US-Militärs gearbeitet haben und vom Krieg geprägt sind.
Weltbekannte Filme, die in Hamburg spielen
Hier ist die Stadt die heimliche Hauptdarstellerin: Auch diese Filme spielen in Hamburg.
Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.
- Quellen zum Text: