
Elberadweg: Schöne Stopps auf eurer Tour zum Meer
2021 und damit nun 15-mal wurde der Elberadweg zum beliebtesten Radfernweg Deutschlands gewählt. Höchste Zeit also, mal einen Radurlaub zu unternehmen.
Habt ihr schon gewusst, dass die Elbe eine gebürtige Tschechin ist? Über 1.300 Kilometer führt der Elberadweg von ihrer Quelle im Riesengebirge durch die Sächsische Schweiz, Dresden, Magdeburg und Hamburg bis nach Cuxhaven, wo unser Lieblingsfluss in die Nordsee mündet. Klar, ihr könnt auch den anderen großen Städten an der Elbe (ja, die gibts wirklich) einen Besuch abstatten. Wir aber wollen flussabwärts – als Nordlichter zieht es uns natürlich Richtung Meer!
Auf dem Elberadweg ein steter Begleiter
"Nichts leichter als das", plätschert die Elbe, "kommt mit!" Also nichts wie rauf auf den Sattel. Und – wie sollte es anders sein – immer am Wasser entlang. Von der Hamburger Innenstadt bis zur Elbmündung sinds um die 125 Kilometer. Die Strecke weist kaum Steigung auf und ist größtenteils gut asphaltiert sowie ausgeschildert. Seid ihr besonders sportlich, legt ihr die Strecke am Stück zurück. Wer entspannter unterwegs ist, kann die Tour auf dem Elbradweg erlebnisreicher gestalten, hier und da anhalten, Land- und Ortschaften erkunden, einkehren und – sofern nicht gerade untersagt – auch über Nacht bleiben.
Nord- oder Südufer, das ist hier die Frage
Zunächst einmal steht die Entscheidung an, auf welcher Elbseite ihr den Elberadweg entlangradeln wollt: Niedersachsen oder Schleswig-Holstein? Puh, gar nicht so einfach! So viel sei gesagt: Offiziell führt die Route ja ins niedersächsische Cuxhaven. In Schleswig-Holstein endet der Elberadweg in Brunsbüttel, ihr könntet von dort aber auch einfach auf freie Faust bis nach Friedrichskoog zum Meer düsen. Bleibt ihr (erstmal) auf der Nordseite der Elbe, habt ihr in Glückstadt nochmal die Gelegenheit, mit der Fähre nach Wischhafen überzusetzen.
Stopps auf dem Elberadweg südlich der Elbe
Wollt ihr den Elberadweg auf niedersächsischem Gebiet entlangradeln, über- oder unterquert ihr die Elbe zu Beginn der Tour. Das geht, na klar, per HADAG-Fähre, die euch rüber nach Finkenwerder bringt. Ihr könnt aber auch durch den Alten Elbtunnel fahren und noch eine Runde durch den Hamburger Süden drehen. Denn selbstverständlich gibts bereits in Hamburg einige Sehenswürdigkeiten entlang des Elberadwegs, die ihr sicher noch nicht alle kennt. Startet ihr im Osten der Hansestadt, solltet ihr unbedingt einen Abstecher zur Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe in Rothenburgsort unternehmen. Von dort gehts dann über die Veddel und Wihelmsburg, bis ihr an der Köhlbrandbrücke (Anleger Waltershof) übersetzt. Wer wird bei so viel Hafenromantik nicht schwach?
Auf dem Elberadweg von Hamburg nach Stade
Mit ihrem malerischen, historischen Stadtkern ist die Hansestadt Stade ein tolles Ausflugsziel im Hamburger Umland und bietet sich hervorragend für euren ersten Halt auf dem Elberadweg an. Nach knapp 50 Kilometer Strecke durch Finkenwerder und das Blütenmeer im Alten Land (mögliche Zwischenstopps: Obsthof Matthies in Jork, Schloss Agathenburg und Grünendeich) habt ihr euch den auch redlich verdient. Auch als Ziel für einen Tagesausflug mit dem Rad eignet sich Stade par excellence – schließlich könnt ihr von hier, sollten eure Beine zu müde sein, ganz einfach per S3 zurück in die große Hansestadt gelangen.
Sind wir etwa schon da? Über Krautsand nach Wischhafen
Von Stade aus führt der Elberadweg in einem Bogen zurück ans Wasser. Der Weg an der Unterelbe führt euch durch die Stader Geest und am Landschaftsschutzgebiet Asseler Sand vorbei sowie durch die Ortschaft Drochtersen mit Elbstrand in Krautsand. Hier solltet ihr UN-BE-DINGT ein Päuschen einlegen. Was noch Elbe ist, fühlt sich hier nämlich schon verdächtig nach Meer an. Sogar nen Leuchtturm gibts! Sofern ihr euch losreißen könnt (falls nicht: hier findet ihr ein Bett & Bike), gehts durchs Hinterland weiter bis nach Wischhafen, wo ihr sicher auf andere Radelnde trefft, die den nördlichen Elberadweg absolviert haben und von Schleswig-Holstein rübergeschippert kommen. Dieses Stück des Elberadwegs ist keine 30 Kilometer lang.
Den Elberadweg am Nordufer entlang
Das bedeutet zuerst: es geht durch St. Pauli und Altona, über die Große Elbstraße und dann immer am Hamburger Elbstrand entlang, bis Wittenbergen hinter Blankenese – und schließlich bei Wedel über die Landesgrenze. Seid ihr hier angelangt, habt ihr (ausgehend von den Landungsbrücken) bereits gute 20 Kilometer hinter euch gebracht. Wenn das nicht nach einem Päuschen schreit, wissen wir auch nicht. Erster Stopp also: Wedel. Hier ruht ihr euch entweder am Elbstrand aus, winkt den Pötten am Willkomm-Höft oder treibt euch bei der Gelegenheit ein bisschen in der Stadt herum und sucht einen netten Platz für Kaffee und Kuchen – zum Beispiel das Reepschlägerhaus. Auf dieser Seite des Elberadwegs bleibt der nordische Metropolen-Flair eindeutig länger erhalten.
Beschleunigt entschleunigen auf dem Elberadweg zwischen Wedel und Elmshorn
Schwingt ihr euch wieder in den Sattel, ändert sich das allerdings schleunig. Die Tour führt euch nun durch die Wedeler Marsch bis an die Haseldorfer Binnenelbe mit Elbvorland – ein herrlich ruhiges Naturschutzgebiet, das sich auch für Wanderungen rund um Hamburg eignet. In der Marschlandschaft kommt ihr an vereinzelten kleinen Örtchen vorbei, bis ihr nach knappen 30 Kilometern Elmshorn erreicht. Die immerhin sechstgrößte Stadt Schleswig-Holsteins hat vor allem Industriehafen-Charme (viel Backstein) zu bieten, doch auch der Erholungswald Liether Gehölz sowie der Krückaupark bieten sich für eine Erkundungstour an.
Kopenhagen-Flair in Glückstadt
Von Glückstadt sprachen wir ja schon. Bei den aufgereihten Giebeldächern am Ufer könnte man fast meinen, wir befänden uns in nördlicheren Gefilden, am Nyhavn etwa. Dorthin führt euch der Elberadweg von Elmshorn – am anderen Ufer der Krückau entlang, einen Schlenker durchs Grüne und dann wieder schnurstracks dem Elbufer folgend. Der halbe Weg zur Elbmündung ist also geschafft. Bietet sich doch an, um das schöne Städtchen etwas ausgiebiger zu besichtigen. Zur Orientierung: Glückstadt liegt dem Krautsander Elbstrand schräg gegenüber und mit der Fähre setzt ihr über – außer, ihr erklärt Brunsbüttel zu eurem Ziel und folgt Flusslauf und Elberadweg bis dorthin. Das wären dann nochmal etwa 30 Kilometer.
Das letzte Stück Elberadweg: Auf der Zielgeraden nach Cuxhaven
Bis zur Kugelbake radelt ihr nun nochmal sportliche 50 Kilometer. Und mit jedem Tritt in die Pedale kommt ihr der Nordseeküste ein Stück näher. Wetten, das beflügelt und ihr werdet eure Nasen in die Brise recken, um Seeluft zu erschnüffeln? Dennoch solltet ihr nicht nur das Ziel vor Augen haben – auch der Blick in die idyllische Natur, die euch umgibt, lohnt sich. Über Freiburg an der Elbe, wo sich eine Mahlzeit anbietet, kommt ihr ins Naturschutzgebiet Außendeich Nordkehdingen. Zugegeben, auf der anderen Seite führt der Elberadweg nach Brunsbüttel stetig am Wasser entlang – endet aber eben auch dort. Für euch gehts erst wieder bei Otterndorf ans Ufer und zuvor über grüne Wiesen und Felder. Jetzt befindet ihr euch schon im Landkreis Cuxhaven. Legt doch auch hier eine Pause ein und besichtigt die schmucke, historische Kleinstadt oder planscht kurz am Badestrand.
Nun aber wirklich Endspurt! Der Elberadweg führt von jetzt an immer am Deich entlang, an niedlichen Ortschaften und Höfen vorbei und schließlich durch Cuxhaven, vorbei an Fischereimuseum, Fährhafen und Seehundbänken. Jetzt ist vielleicht Zeit für ein Eis oder Fischbrötchen? Das letzte Stück bis zum Sandstrand fährt sich von alleine, sobald die Kugelbake in Sicht gerät. Und dann: geschafft! Schuhe aus, Füße in den Sand und es dann der Elbe gleichtun – ab ins Meer nach dieser Sporteinheit.
Schöne Fahrradtouren durch Hamburg
Ihr sitzt gern im Sattel, ein mehrtägiger Ritt auf dem Drahtesel ist dann aber doch zu viel des Guten? Macht nichts – dann bleibt ihr eben innerhalb der Stadtgrenzen und absolviert eine dieser schönen Fahrradtouren durch Hamburg als Tagesausflug.
Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.