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Schlaflounge Hamburg
Eimsbüttel

Schlaflounge: Das wohl kleinste Hotel der Stadt

Szene Hamburg
Szene Hamburg

Ein bisschen Heimatgefühl in Schanzennähe: Das nur sechs Zimmer starke Miniquartier hat sich innerhalb von zehn Jahren zum gelungenen Klassiker der Hamburger Hotelszene gemausert.

Kathrin Dera-Hahne, die mit ihrem Mann selbst in Eimsbüttel lebt, hat ihren Stadtteil um eine Institution bereichert: Vor mehr als zehn Jahren gründete sie das kleine Hotel in der Vereinsstraße, die Schlaflounge. Von außen würdet ihr wohl nicht vermuten, dass hinter der rostroten Jugendstilfassade eine Unterkunft für Reisende liegt. Ist aber so: sechs allergenfreie Zimmer mit Holzdielen, mit mosaikgefliesten En-Suite-Bädern, mit Loungemöbeln – ohne Chichi. Das Ganze in einem Kulturdenkmal von 1889, entworfen vom damals nicht gerade unbekannten Architekten John Grimm.

Schlaflounge

Liebevoll zubereitetes Frühstück aus regionalen Waren

Inzwischen hat sich viel verändert (wie es immer so schön heißt), die Sternschanze in unmittelbarer Nähe ist Ausgehmeile, von der Fruchtallee aus erreicht ihr mit der Bahn in maximal 20 Minuten quasi ganz Hamburg und der Isemarkt ist nur einen lauschigen Spaziergang am Kaiser-Friedrich-Kanal entfernt. Von diesem Wochenmarkt in Hamburg kommen übrigens die Lebensmittel, die das Lounge-Personal jeden Morgen zu einem reichhaltigen Frühstück aus der Region verarbeitet. Die Brötchen bringen die Bäcker im Viertel und der Schlachter des Vertrauens bereichert das Angebot um gutes Fleisch aus der Region. Jedoch überlassen Dera-Hahne und ihre Mitarbeiter die feinen Speisen nach der Zubereitung nicht sich selbst und der hungrigen Meute auf einem Buffett-Tisch, sondern nehmen ganz oldschool die Bestellungen von der Karte entgegen. Breakfast on demand. So wird fast nix weggeschmissen. Wäre auch schade um die selbstgemachte Marmelade.

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Das Gefühl, in der Schlaflounge ein bisschen nach Hause zu kommen

Angefangen hat alles, wie so oft, mit einem Traum. Anders als viele andere endet Dera-Hahnes Vision aber nicht auf dem Friedhof der guten Ideen, sondern auf dem Papier des Hamburger Gewerbeamtes. Die Schlaflounge wurde zum echten Projekt und wenig später zum Lebensmittelpunkt für Dera-Hahne. Seither kann sie den Menschen geben, was sie brauchen, wenn sie auf Reisen sind: das Gefühl, doch ein bisschen nach Hause zu kommen. Das schafft sie nicht nur mit schicken Zimmern und ihrem Frühstück in Eimsbüttel, sondern vor allem mit einem zwischenmenschlichen Austausch, der über das touristische Programm hinausgeht. Kurz: mit Herz.

Zweites Hotel: Die Alte Schule Engelau

Man könnte also vermuten, dass die Inhaberin all ihre Zeit und Liebe in dieses Herzensprojekt steckt. Ist auch so. Fast. Denn sie und ihr Mann führen noch ein zweites Gästequartier: die Alte Schule Engelau an der Ostsee. Hier können bis zu sechs Personen der schönsten Stadt den Rücken kehren und im Landidyll entspannen. Selbstverständlich, um bald darauf zu merken, dass es in Hamburg eben doch am schönsten ist – vor allem im Bermuda-Dreieck Eimsbüttel-Schanze-Altona, wo die Schlaflounge liegt.

Gastgeberin Kathrin Dera-Hahne ist waschechte Hamburgerin

Das Gründerzeithaus birgt übrigens nicht nur sechs Zimmer für gepflegtes Auf-Achse-Sein, sondern auch bewährte Insider-Tipps von der Inhaberin höchstpersönlich: Kathrin Dera-Hahne schickt ihre Gäste oft an ihren liebsten Ort in der Nachbarschaft, das altehrwürdige Schulterblatt mit seinen vielen portugiesischen Restaurants. Oder ein kleines Stück weiter ins Szene-Viertel St. Pauli, denn ein Spaziergang über den Hein-Köllisch-Platz gehört für sie zum obligatorischen Entspannungsprogramm. Die Lounge-Chefin ist eben nicht nur Hoteloberhaupt, sondern auch eine waschechte Hamburgerin. Und mit ihren Miniatur-Zimmer-Ensembles ist sie dadurch im allernettesten Sinne hipster genug, um den Veränderungen im Viertel gelassen entgegen zu treten.

Infos: Schlaflounge, Vereinsstraße 54b, 20357 Hamburg

Autorin: Jenny Wirschky

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.