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Bo Lahola
Hamburg

"Die Judenbank": Berührendes Solo im Altonaer Theater

Hedda Bültmann
Hedda Bültmann

Das Stück "Die Judenbank" beschäftigt sich auf ungewöhnliche Weise mit den Auswirkungen des Nationalsozialismus auf einzelne Schicksale. Eine eindrucksvolle Inszenierung im Altonaer Theater.

Dominikus Schmeinta möchte Jude werden. Es ist das Jahr 1937, eine Zeit, in der die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten bereits in vollem Gange ist. Doch was treibt ihn zu diesem Wunsch? Eine Sitzbank. Aber nicht irgendeine, sondern seine Lieblingsbank, die gegenüber vom Bahnhof Ottersdorf steht und auf der er tagein, tagaus sitzt. Bis zu dem Tag, an dem es ihm die Nazis verbieten, indem sie ein Schild mit der Aufschrift "Nur für Juden" dranhängen.

Peter Bause in großartiger Rolle

"Die Judenbank" aus dem Jahre 1995 zeigt durch das harmlose Anliegen in einer verschobenen Perspektive die gesamte Brutalität jener Zeit. Und wie die Süddeutsche Zeitung schrieb: "Den leisesten und überzeugendsten Text zum Thema Nationalsozialismus hat Reinhold Massag geschrieben: Ein anrührendes, fein gearbeitetes Einpersonenstück." Die Inszenierung mit einem großartigen Peter Bause lief bereits viele Male in den Hamburger Kammerspielen und kommt jetzt im Altonaer Theater auf die Bühne. Das Stück feiert am 4. April Premiere und läuft bis einschließlich 21. April.