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Bunte Legosteine
Unsplash / Xavi Cabrera
Harburg

Alte Spielsachen bereiten neue Freude: "DEKRA Toys Company"

Sirany Schümann
Sirany Schümann

Die DEKRA Toys Company macht gleich zwei Seiten glücklich. Arbeitssuchende finden hier eine neue Beschäftigung, indem sie altes Spielzeug aufhübschen oder reparieren – und Kinderaugen strahlen.

Rund 3,4 Millionen Euro haben die Deutschen im Jahr 2019 laut Statista für Spielwaren ausgegeben. Tendenz: steigend. Dass der Markt so boomt, liegt wohl auch daran, weil Kinder schnell größer werden. Dabei verändern sich die Interessen: Das erste Fahrrad ist bereits zu klein geworden, statt Modellautos und Puppenhäusern sind plötzlich Videospiele oder Bücher interessanter. Und hier kommt die Toys Company, ein soziales Projekt der DEKRA, ins Spiel!

Zu schade zum Wegwerfen

Die Mitarbeiter am Standort Hamburg-Harburg machen altes Spielzeug, das viel zu schade ist, um es wegzuwerfen, wieder fit. In manchen Fällen bedeutet das lediglich, die Spielsachen zu sortieren, gründlich zu reinigen und ein wenig aufzuhübschen. Doch auch Reparaturen nimmt die Toys Company vor. Und wenn beispielsweise ein Lego- oder Playmobil-Bausatz unvollständig ist, bemühen sich die Angestellten darum, die passenden Ersatzteile zu beschaffen. Auch Schaukelpferde, Fahrräder, Buggys, Gesellschaftsspiele, Puzzle, Holzspielzeuge und viele weitere Dinge, die Kinderaugen leuchten lassen, bietet das Harburger Lager. Wer Glück hat, stößt sogar auf solche Schätze wie gut erhaltene Carrera-Rennbahnen.

Die Toys Company macht Kinder glücklich …

Was mit den ganzen Spielwaren passiert? Alle zwei Monate können finanziell schwache Familien das Spielzeug-Paradies Toys Company besuchen und für jedes ihrer Kinder bis zu zehn Teile aussuchen. Damit es dabei fair zugeht, erfolgt die Berechnung und Abgabe über ein Gutscheinsystem. Vollständige, hochwertige Spielsachen werden beispielsweise nicht als ein Teil abgerechnet, sondern zählen als fünf Teile. Die Voraussetzung für Privatpersonen: Nur Eltern mit einem gültigen Arbeitslosengeld-II-Bescheid dürfen rein. Daneben verschenkt die Toys Company das Spielzeug an soziale Einrichtungen wie Kitas, Kinderheime, Jugendzentren, Frauen- und Krankenhäuser.

… und bietet eine neue Chance auf dem Arbeitsmarkt

Aber das ist noch nicht alles: Die rund 50 Beschäftigten der Toys Company sind alles Menschen, die seit längerer Zeit keiner Erwerbstätigkeit nachgekommen sind. Das DEKRA-Projekt führt sie langsam wieder an einen geregelten Arbeitsalltag mit festen Strukturen heran. Ihre wöchentliche Arbeitszeit kann bis zu 30 Stunden betragen, finanziell werden sie durch die Jobcenter gefördert und betreut. Ihr findet, das ist eine feine Sache und wollt ebenfalls alte Spielsachen spenden? Dann könnt ihr Puzzle, Playmobil und Co. entweder zu einer der Sammelboxen in der Stadt bringen oder persönlich in Harburg (nach Terminvereinbarung) abgeben. Eine gute Alternative zu den Flohmärkten, die im vergangenen Jahr ohnehin kaum stattgefunden haben!

Auch diese Organisationen könnt ihr mit Sach- und Geldspenden unterstützen

Gerade in diesen schwierigen Zeiten fühlt es sich gut an, ein wenig Liebe zu verschenken – zum Beispiel in Form von Sach- und Geldspenden an diese Hamburger Sozialprojekte.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.

Quellen zum Text: