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Altona

Das Ronald McDonald Haus: Warum ich mich ehrenamtlich engagiere

Stadtteilreporter
Stadtteilreporter

Mehr als 550.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in Hamburg. Eine davon ist Stadtteilreporterin Julia Wittmann. Wieso sie in ihrer Freizeit im Ronald McDonlad Haus arbeitet, lest ihr hier.

Die meisten, denen ich vom Ronald McDonalds Haus in Altona erzähle, haben noch nie von so einer Einrichtung gehört. Das ist im Grunde ein gutes Zeichen. Denn die Familien, für die wir da sind, erleben oftmals schwere Zeiten. Wir kümmern uns in der ehrenamtlichen Einrichtung auf dem Gelände der Kinderklinik in Altona nicht nur darum, dass es chronisch und schwerkranken Kindern gut geht, sondern bieten den Eltern auch eine Gelegenheit nahe bei ihren Kleinen zu sein.

Das Ronald McDonald Haus: Ein Ort für Kinder und Eltern

Die meisten Kinder, die zu uns kommen, verbringen viel Zeit im Krankenhaus und wollen so wenig wie möglich von ihrer Familie getrennt sein. Deshalb gibt es das Ronald McDonald Haus: ein Ort mit großer Spieloase, Rückzugsräumen, aber vor allem mit Apartments auf Zeit. Solange die Kinder im Krankenhaus behandelt werden, können die Eltern und Geschwisterkinder bei uns wohnen. So sind sie alle nahe beieinander. Denn das hilft den Kindern am meisten, fit und gesund zu werden. Und auch für die Eltern ist es ein schönes Gefühl, im Notfall sofort bei ihren Kleinen sein zu können.

Bastelkurse für Groß und Klein

Viele Familien freuen sich auch schon über die Möglichkeit unsere Spieloase zu besuchen. Und da komme ich ins Spiel. Jeden Dienstag Nachmittag biete ich einen gemeinsamen Bastelkurs an. Neulich rollte ein Mädel mit Rollstuhl rein, sie habe sich den ganzen Tag schon darauf gefreut. Ihre Freundin von der Station hatte sie gleich mitgebracht, die dann auf Krücken fix hinterher humpelte. Beide sind schon länger auf der Station im Krankenhaus und basteln Deko für ihre Zimmer. Ihre Mütter sind froh über die Abwechslung. Mit einem Kaffee setzen sie sich auf die große Couch und atmen einmal durch – mal rauskommen, etwas quatschen oder in Ruhe wichtige Formulare und Telefonate abarbeiten.

Ich bin gerne im Ronald McDonald Haus

In diesen Momenten bin ich so unglaublich gern im Ronald McDonald Haus. Klar, gibt es auch schlechte Tage. Doch die meiste Zeit sind alle dankbar für diesen Ort: Es ist eine Oase. Auch für mich. Seit mehr als drei Jahren bin ich ehrenamtlich dort und kriege für die Zeit im Haus kein Geld. Aber ich sehe, wie es den Lütten und ihren Familien gut tut und bin jede Woche gerne wieder da. Einmal die Woche für drei Stunden: Das ist zeitlich machbar, auch neben dem Job. Ich knipse das kleine Namensschild an und habe das Gefühl wirklich etwas Gutes zu tun. Und ich mach es ja nicht allein. Wir sind ein buntes Team mit tollen Ideen und viel Power.

Das Ronald McDonald Haus beim Haspa Halbmarathon

Dieses Jahr hast unser Haus fünfjähriges Jubiläum. Das schreit förmlich nach einer großen Aktion. Aber ich hätte vielleicht einen Ticken länger überlegen sollen, bevor ich sofort schreie: „Ja, klar! Da bin ich dabei. Alles für das Team und das Haus.“ Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Es ist die größte sportliche Herausforderung, der ich mich je gestellt habe: Ich werde am 28.April 2019 tatsächlich für die Ronald McDonald Häuser beim Haspa Halbmarathon an den Start gehen. Ich kämpfe mich durch die 21-irgendwas Kilometer – für die großartigen Familien und ihre tapferen Kids! Gern können könnt ihr mich bei meinem Lauf mit einer Spende unterstützen!