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Originol
Ottensen

Aufgemöbelt: Originol gibt Vintage-Einrichtung ein neues Gewand

Sophia Herzog
Sophia Herzog

Make-Over für Möbel: Julie und Pascal Snoek vom Möbelstudio Originol in Ottensen schenken, inspiriert von südafrikanischem Interior-Design, alten Möbeln ein neues Leben.

Vergangenheit und Zukunft sind ein präsentes Thema, wenn Julie Snoeck über ihre Arbeit spricht. Die 33-Jährige Interior Designerin führt die kleine Möbelmanufaktur Originol im Ottenser Kolbenhof – ihr Mann Pascal hat gleich nebenan eine Tischlerei. Zusammen konzentrieren sich die beiden neben dem Verkauf von einigen Einzelstücken und Design-Einrichtungsgegenständen vor allem auf eins: Make-Over für alte Möbel. Julie und Pascal machen sich ans Werk, wenn die Vintage-Stücke nicht mehr in den Einrichtungsstil der Wohnung passen, doch etwas zu altmodisch sind oder über die Jahre einige Kratzer abbekommen haben. "Wir hauchen den Möbeln ein neues Leben ein", erzählt Julie. Dabei will sie aber auch die Geschichte der Stücke nicht vergessen – sondern sie weitererzählen. "Unsere Kunden können sich so Erinnerungen in die eigenen vier Wände hängen, nur mit einem persönlichen Touch." Spannende Hintergrundgeschichten zu den Möbeln, die sie aufbereitet, hört sie oft. "Wenn wir dann gemeinsam mit den Kunden die Gestaltung besprechen, entsteht eine wunderbare Symbiose aus alt und neu", schwärmt sie.

Farbenfrohes, südafrikanisches Interior-Design

Kommoden, Schaukelstühle, Telefonbänke oder Beistelltischchen sind schon durch die Werkstatt von Pascal und Julie gewandert. Manchmal muss gar nicht viel getan werden, aber oft wird es auch bunt. Denn knallige Farben, seichte Pastelltöne und ausgefallene Textilmuster machen einen Großteil des Originol-Katalogs aus. Zu ihrem Stil hat sich Julie besonders durch ein Interior-Design-Studium in Südafrika inspirieren lassen. "In Kapstadt gibt es einen unglaublich produktiven Kreativpool, Designer und Künstler arbeiten dort gerne zusammen und inspirieren sich gegenseitig", erinnert sich Julie. "Diese Dynamik finde ich toll und versuche sie deshalb in unsere Arbeit einzubringen." In ihrer Hofgemeinschaft der Kolbenwerke fühlt sie sich sehr wohl – lange Zeit haben die ansässigen Mieter um den Erhalt des Hofs und seiner Gewerbe gekämpft. "Heute ist es nicht leicht sich als Handwerksbetrieb über Wasser zu halten", so Julie. "Umso schöner ist es, dass wir es endlich gemeinsam geschafft haben, diesen Ort zu erhalten". Auf den Kolbenhöfen war früher eine Gießerei ansässig. Für Julie hat der Ort also sowohl eine spannende Geschichte, als auch eine hoffentlich bunte Zukunft. "Womit sich der Kreis wieder schließt", ergänzt sie lachend.
Infos: Originol, Kolbenhof, Friedensallee 128, 22763 Hamburg

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