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Mirjam Rüscher
Ottensen

Auf einen Spaziergang durch Ottensens Parks

Mirjam Ruescher
Mirjam Ruescher

Leuchtende Farben, die letzten Sonnenstrahlen, frische Luft – der Herbst ist die schönste Jahreszeit, um die Parks in der Gegend zu erkunden. Zwischen Elbe und Elbchaussee gibt es viel Auswahl - ein persönlicher Rundgang unserer Autorin Mirjam Rüscher.

An einigen Stellen leuchtet es noch. Gelb. Rot. Grün. Die gefallenen Blätter rascheln, wenn der Wind leise durch sie fährt. Ein Knirschen unter den Füßen. Der Trubel vom Bahnhof und der Ottenser Hauptstraße ist wie weggefegt. Am Platz der Republik picken Tauben gemütlich Krümel auf. Auf den Parkbänken sitzen Menschen und erhaschen ein paar Sonnenstrahlen. Ein paar Meter weiter spielen einige Männer Boule. Immer wieder ist ein dumpfes „klonk“ zu hören, wenn die Kugeln auf dem Sandboden aufschlagen. Es geht am Altonaer Rathaus vorbei in Richtung Elbe. Am anderen Ende der grünen Wiese liegt auf der rechten Hand die Christianskirche. Noch einmal über die Straße, dann erstreckt sich schon das Hafenpanorama zu Füßen des Altonaer Balkons. Auf den Bänken sitzen überall Menschen, die Leute genießen den Ausblick.

Hier startet die Tour durch die Parks von Ottensen, die alle miteinander verbunden sind und in denen die Gartenbauausstellung 1914 stattfand. Es geht über die schmale Brücke und schon wenige Meter weiter beginnt der Heinepark. Viele Spaziergänger sind unterwegs. Sie schlendern umher oder genießen von einer der Parkbänke den Blick auf die Elbe und die Hafenkräne, der sich immer wieder auftut. Dieser Ausblick war das Ziel bei der Gestaltung des Landhausgartens. Vermutlich Anfang der 1790er-Jahre wurde der Park nach englischem Vorbild angelegt. Über eine Fußgängerbrücke geht es in den Donners Park. Zwischen Elbe und Elbchaussee wartet hier ein Erholungsgebiet mit Liegewiese und Rodelberg. Auf den Wiesen spielen Kinder, Hunde tollen umher. Ein Mann wirft Stöckchen für seinen Hund. Wieder laden Parkbänke zu einer kurzen Pause ein. Der Hügel mit integriertem Aussichtsplatz liegt im Zentrum des Gartendenkmals. Die Büsche ringsum sind schon für den Winter gestutzt, etwas kahl mutet das Mauerwerk der Aussichtsplattform von unten an.

In leichten Kurven führt der Weg direkt in den Rosengarten. Er ist gartendenkmalpflegerisch und historisch bedeutsam – auch ohne die üppigen Rosenpflanzen von früher. Bereits 1676 hat es an dieser Stelle einen Lustgarten gegeben. Neben dem Schopenhauerweg, der die Parks miteinander verbindet, gibt es weitere schmale Wege, auf denen der Park erkundet werden kann. Zwischenzeitlich ist man ganz für sich allein, die Spaziergänger verlieren sich zwischen den dichten Bäumen und Büschen. In einem Bogen geht es zurück Richtung Donners Park und dann die Elbtreppe hinauf zur Elbchaussee. Leicht außer Atem von den Treppenstufen gibt es einen letzten Blick auf das Elbpanorama, dann geht es über die Straße und direkt in den Fischers Park. Der „Fischi“ ist mit seinen Spiel- und Freizeitangeboten wie Schaukeln, Rutschen und Klettergerüsten ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Von hier dauert es nur wenige Gehminuten, dann liegt die Ruhe hinter einem und man steht wieder mitten im Trubel.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.