
"Welcome Dinner": Hamburger und Geflüchtete an einem Tisch
Das Projekt "Welcome Dinner" bringt Hamburger und Geflüchtete zusammen – beim Abendbrot. Wie ihr selbst zu einem Gastgeber werden könnt und so eine Willkommenskultur im Kleinen schafft, lest ihr hier.
Viele Geflüchtete und Zugewanderte haben kaum Kontakt zu Hamburgern, häufig auch nach Jahren nicht. Gleichzeitig möchten viele Hansestädter die Neu-Hamburger willkommen heißen, wissen aber oft nicht, wie sie das angehen sollen. Sie haben Hemmungen oder zu wenig Zeit, um sich regelmäßig ehrenamtlich zu engagieren.
Genau hier kommt das Projekt Welcome Dinner ins Spiel. Die Idee ist so einfach wie genial: Damit sich Einheimische und Neulinge endlich mal kennenlernen, laden Hamburger einen oder mehrere Geflüchtete zu sich nach Hause zum Abendessen ein. Es geht dabei gar nicht darum, ein riesiges Abendessen für die Gäste zu kochen. Es reicht, beim üblichen Abendbrot zwei Teller mehr auf den Tisch zu stellen. Die Geste zählt. Ob es bei dem Kennenlernen bleibt oder eine Freundschaft daraus wird, ist jedem selbst überlassen.
Welcome Dinner: Jetzt wird’s persönlich
Seit Anfang 2015 finden in Hamburg Welcome Dinner nach schwedischem Vorbild statt. Mehrere Tausend Menschen machten bisher mit – Gastgeber sowie Geflüchtete. Aber was bringt ein einfaches Abendessen überhaupt? Durch das gemeinsame Essen bekommt die sogenannte "Flüchtlingskrise" eine menschliche und sehr persönliche Note. Mit-Organisator David erklärt: "Hamburger haben nach den Begegnungen nicht mehr 'die Flüchtlingswelle' und 'die Flüchtlinge' im Kopf, sondern 'ihren Mohamed'."

Weiter sagt David: "Von dem wissen sie genau, aus welchen Gründen er nach Deutschland gekommen ist. Sie kennen dann einen konkreten Menschen mit seinen Problemen, seinen Stärken und Schwächen. Wenn wir die Menschlichkeit in das Thema hereinkriegen, haben wir gewonnen. Und dann können wir auch alle politischen Fragen diskutieren".
Also: Meldet euch auf der Website vom Welcome Dinner an und schafft eine Willkommenskultur in Hamburg. Besonders Gastgeber werden momentan gesucht, da es von denen tendenziell zu wenig gibt.
Ehrenamt in Hamburg
Ihr könnt gar nicht genug Gutes tun? Wir verraten euch gemeinnützige Vereine, in denen ihr euch über ein Ehrenamt in Hamburg engagieren könnt. Außerdem freut sich die Seemannsmission über euren Einsatz.
Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.