
"Stückgut" in Ottensen: Ein Supermarkt fürs gute Gewissen
Gute Idee: Regionale Waren, unverpackt, zum Abfüllen. Stückgut aus Ottensen kämpft gegen den Plastik-Wahnsinn.
Mit Stückgut hat im Frühjahr Hamburgs erster Unverpackt-Laden eröffnet. Vorausgegangen war ein Crowdfunding, für das die Gründerinnen Christiane Bors, Insa Dehne, Sonja Schelbach und Dominik Lorenzen alles gaben – erfolgreich. Mit fast 1000 bekamen sie rund 43.000 Euro zusammen. "Das war ein ganzes Stück Arbeit, die Beteiligung über die gesamte Laufzeit der Kampagne aufrechtzuerhalten", sagt Insa Dehne heute.

Dass die Zeit reif war für Stückgut, da sind sich die Gründerinnen sicher. "Wir haben keine Lust mehr für den schönen Schein zu bezahlen und mehr Luft als Ware in unseren Einkaufstaschen nach Hause zu tragen", sagen sie und haben sich darum ihren Herzenswunsch erfüllt: Einen Laden, in dem ganz viel fehlt – nämlich die Verpackung.
Waren aus der Region
Dafür kauft der Kunde hier auf jeden Fall ein gutes Gewissen. Denn sämtliche Produkte wie Getreide, Haferflocken, Nudeln, Cerealien, Gewürze, Süßigkeiten oder Kaffee und Tee werden in mitgebrachten Mehrwegbehälter abgefüllt. Wer keine hat: Natürlich gibt’s auch die direkt im Laden. Um lange Transportwege zu vermeiden, kommen die Waren vorrangig aus der Region. Doch der Laden soll viel mehr sein als ein Supermarkt. "Wir wollen einen Ort der Diskussion und zum Austausch schaffen", so die Gründerinnen. Sie sind bereits mit Projekten wie Refill it und refill-hamburg vernetzt und möchten auch Repaircafés und Workshops zum Thema Müllvermeidung, Upcycling und umweltbewusster Lebensweise anbieten. Fast logisch, dass darum bei "Stückgut" auch gleich ein Café integriert ist. Hier gibt’s Kaffee aus solidarischem Handel, Tee und hausgemachte Kuchen – auch für Veganer.
Infos: Stückgut Ottensen, Friedensallee 1, 22765 Hamburg | Stückgut St. Pauli in der Rindermarkthalle, Neuer Kamp 31, 20359 Hamburg
Hamburg unverpackt
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