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Bahrenfeld

Kümmel made in Bahrenfeld: "Helbing" aus dem Winsbergring

Sirany Schümann
Sirany Schümann

Die einen lieben ihn, anderen bereitet er Übelkeit: Kümmelschnaps. Doch auch wenn ihr keine Freunde davon seid, führt in Hamburg fast kein Weg an Helbing vorbei. Das inoffizielle Nationalgetränk der Hansestadt wird in Bahrenfeld produziert.

In Bramfeld und Wandsbek sind Straßen nach der Familie Helbing benannt, die den berühmten Kümmelschnaps entwickelte. Doch die Herstellung erfolgt heute an einem anderen Ort. Nachdem das Spirituosen-Unternehmen Borco-Marken-Import die Destillerie 1974 übernommen hatte, verlagerte sich die Produktion von Wandsbek nach Bahrenfeld. Heute befindet sich der Firmensitz im Winsbergring. Mittlerweile stellt das Werk jährlich rund eine Million Flaschen her. Und der Helbing-Kümmel scheint sich immer größerer Beliebtheit zu erfreuen. Laut "Hamburger Morgenpost" hat sich der Absatz im vergangenen halben Jahr um etwa 20 Prozent gesteigert. Das liegt möglicherweise daran, dass nicht nur Nordlichter gerne Helbing trinken.

Hergestellt in Hamburg, getrunken auf der ganzen Welt

Auch in asiatischen Ländern wie Thailand, China und Indonesien konsumiert man das Getränk. Helbing ist außerdem der einzige Kümmelschnaps, der in die USA importiert wird. Schließlich brachten schon die deutschen Auswanderer im 19. Jahrhundert "ihr" Getränk von Hamburg aus in die große, weite Welt. Die Marke Helbing selbst gibt es übrigens schon seit 1836, als Johann Peter Hinrich Helbing den Schnaps erfand und die Destillerie gründete. Sein Sohn Christoph Heinrich baute die Firma später weiter aus, sodass sie es um 1900 zwischenzeitlich auf über 400 Mitarbeiter brachte und mehrere Niederlassungen in Europa hatte. Der Hamburg-Bezug wurde jedoch immer deutlich – durch den kleinen Wasserträger, das Markenzeichen von Helbing, der am Flaschenhals abgebildet ist.

Auch gut: Hamburger Gin

Wir Hanseaten können aber nicht nur Kümmel: Kennt ihr schon diese Hamburger Gin-Sorten?

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